Müller in „Gefahr“?

Endlich ein Neuner: „Wer soll sonst Tore machen?“

WM 2022
28.11.2022 09:25

Deutschland bejubelt Niclas Füllkrug. Und ist doch skeptisch. „Wer soll sonst Tore machen?“, fragten sich etwa „Sky“-Reporter nach dem Spiel. Ein dezenter Fingerzeig auf Thomas Müller, der seine Rolle als Neuner nicht zur Zufriedenheit der meisten Experten und Kritiker zu erfüllen vermochte.

Tatsächlich hatte Müller nicht, wie womöglich erwartet, als sogenannter Zehner, also hinter den Spitzen begonnen. Viel eher schanzte ihm Bundestrainer Hansi Flick von Beginn an die Rolle des klassischen Stoßstürmers, des Mittelstürmers zu. Mit der Müller überfordert war. Laut medial kolportierter Einschätzung ja. „Er ist halt kein Neuner“, hieß es etwa in einer Diskussionsrunde auf „Sky“. Genereller medial kolportierter Tenor zu Müllers Performance gegen Spanien: Er lief wie verrückt, strahlte aber kaum Torgefahr aus, erfüllt die Rolle des Neuners kaum. „Füllkrug läuft Müller den Rang ab“, titelte etwa der „Express“ in seiner Einzelbenotung der DFB-Kicker.

Niclas Füllkrug (Bild: Copyright 2022 The Associated Press. All rights reserved)
Niclas Füllkrug

Deutschland hat wieder „eine Neun“
Die ARD-Sportschau jubelt in ihrem Online-Portal: „Niclas Füllkrug ist zumindest für den Moment die Lösung, nach der die Eliteauswahl des DFB lange gesucht hat.“ Deutschland habe endlich wieder eine Neun. Für die meisten ist klar: Gegen Costa Rica am Donnerstag, wenn’s für Deutschland um den Aufstieg geht, wird Füllkrug in der Startformation stehen. Zulasten Thomas Müllers. So wird’s jedenfalls weitgehend eingeschätzt. Zumal auch Bundestrainer Hansi Flick vom neuen Nationalhelden begeistert war. „Das ist der Grund, warum er (Anm.: Füllkrug) auf dem Platz ist. Er hat zehn Tore in der Bundesliga geschossen. Die Entschlossenheit, mit der er abschließt, hat uns gutgetan“, so Flick.

Ist diese Analyse schon das Ticket für die Startauformation gegen Costa Rica? Deutschlands (Mittel-)Stürmerproblem war vor der WM schon heiß diskutiert worden. Jetzt hat die Fußball-Großmacht eine Lösung - die noch heuer in der zweiten Liga gespielt hat.

Müller selbst jedenfalls gibt sich ganz als Teamplayer, gratulierte auf Instagram dem Torschützen mit einem speziellen Posting:

Ob er ihn am Donnerstag wohl von der Bank aus bewundern darf?

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(Bild: KMM)



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