Der ganz große Kollaps ist vorerst ausgeblieben, doch Pendler mussten Montagfrüh viel Geduld und Nerven auf dem Weg zur Arbeit aufwenden. Vor allem in den Ballungsräumen der Landeshauptstädte und in Wien kommt es aktuell zu massiven Verzögerungen im Straßenverkehr. Bereits seit Mitternacht ist der Bahnverkehr in Österreich wegen der derzeit unterbrochenen KV-Verhandlungen zum Erliegen kommen. ÖBB-Chef Andreas Matthä entschuldigte sich bei allen Kundinnen und Kunden für die Unannehmlichkeiten. Der Vorstand des größten Unternehmens der aktuell bestreikten Branche warnte gleichzeitig vor möglichen Ausfällen auch am Dienstag.
„Wir haben uns bemüht, die Züge am Sonntag dorthin zu bewegen, wo sie am Dienstag in der Früh auch sein sollten, damit der Betrieb einigermaßen stabil hochläuft. Ich möchte aber nicht ausschließen, dass es bei dem einen oder anderen Zug noch zu Unregelmäßigkeiten kommt“, meinte Matthä im Ö1-„Morgenjournal“ vor allem im Hinblick auf den Güterverkehr.
Aus Sicht des Vorstandsvorsitzenden ist der 24-stündige Warnstreik „nicht verhältnismäßig“. Denn die Arbeitgeberseite habe sich „redlich bemüht“, den Forderungen der Arbeitnehmer entgegenzukommen. „Am Schluss könne wir nicht mehr geben, als im Börserl ist“, betonte Matthä und sprach neben dem materiellen Schaden für sein Unternehmen auch von einem großen Imageschaden. Diesen schätzte er viel höher ein.
Angesichts der Inflation von 11 Prozent fordern die Eisenbahn-Mitarbeiter Lohnerhöhungen von durchschnittlich 12 Prozent. Nachdem die Arbeitgebervertreter bis Sonntag nur 8,4 Prozent anboten, wurden die Verhandlungen für die rund 50.000 Eisenbahner am Wochenende vorerst ohne neuen Gesprächstermin abgebrochen.
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