Produktionsausfälle beim Apple-Lieferanten Foxconn dürften die iPhone-Produktion in diesem Jahr im Vergleich zum Plan um fast sechs Millionen Geräte drücken. Hintergrund sind die Corona-Unruhen in China. Die Situation entwickle sich aber dynamisch, sodass sich die Schätzung für den Produktionsausfall noch ändern könnte, so ein Insider.
Viel hänge davon ab, wie schnell die Foxconn-Angestellten zur Arbeit zurückkehrten. Im Fall weiterer harter Corona-Lockdowns könnte die Produktionslücke auch noch größer werden, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Montag mit Bezug auf eine mit der Sache vertrauten Person.
Wegen der strikten Pandemie-Maßnahmen Chinas war es in den vergangenen Wochen rund um das größte iPhone-Werk der Welt zu Protesten und Ausschreitungen gekommen. Das Werk in der chinesischen Metropole Zhengzhou wird vom taiwanischen Unternehmen Foxconn betrieben, es sind dort rund 200.000 Menschen beschäftigt. Der Großteil der iPhone 14 Pro und Pro Max wird dort hergestellt. Die Modelle sind aktuell besonders gefragt, was eine teils träge Nachfrage nach den günstigeren Modellen ausglich.
Corona-Maßnahmen trieben Mitarbeiter in die Flucht
Tausende Angestellte hatten aus Angst vor einer Infektion oder den strikten Maßnahmen die Flucht ergriffen. Foxconn stellte ihnen daraufhin höhere Löhne in Aussicht, wenn sie sich dafür entscheiden sollten, trotz der Einschränkungen zurückzukehren. Doch das Werk operierte zuletzt laut Unternehmensangaben aus der vergangenen Woche weiter in einem sogenannten geschlossenen Kreislauf.
Derweil dauert die größte Protestwelle seit Jahrzehnten in China auch zum Start in die neue Woche an. Noch in den frühen Morgenstunden ging ein Großaufgebot der Polizei in der Hauptstadt Peking gegen Hunderte protestierende Menschen nahe dem Diplomatenviertel vor. Als Symbol des Widerstands und des Protests gegen die Zensur hielten viele Demonstranten unbeschriebene weiße Blätter hoch. Es wurden Parolen wie „Hebt den Lockdown auf“ und „Wir wollen keine PCR-Tests, wir wollen Freiheit“ gerufen. Es sind die größten Proteste in China seit der Demokratiebewegung 1989, die am 4. Juni jenen Jahres durch das Militär blutig niedergeschlagen wurde.
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