Die gestiegenen Stromkosten machen auch landwirtschaftlichen Betrieben zu schaffen. Daher hat die Regierung nun einen Zuschuss für Landwirte beschlossen, der ab dem zweiten Quartal 2023 ausbezahlt wird. Die Höhe beträgt mindestens 100 Euro.
„Die Teuerung trifft auch die Landwirtschaft massiv und bringt unsere bäuerlichen Betriebe zum Teil sehr unter Druck. Die Kostenentwicklung ist dramatisch, dass sich viele die Frage stellen, ob sich der Betrieb überhaupt noch lohnt“, sagte Landwirtschaftsminister Norbert Toschnig (ÖVP) am Montag. Zum Teil hätten sich die Stromkosten verfünffacht.
Förderung für 145.000 Betriebe
Deshalb stellt die Regierung jetzt insgesamt 120 Millionen Euro zur Verfügung, die die zusätzlichen Kosten abfedern sollen. Als Grundpauschale (erste Stufe) gibt es 10,4 Cent je verbrauchter Kilowattstunde, wobei jeder landwirtschaftliche Betrieb mindestens 100 Euro erhält. Die Grundpauschale geht an österreichweit etwa 110.000 Betriebe und wird ab dem zweiten Quartal 2023 automatisch ausbezahlt. Voraussetzung dafür ist, dass das Unternehmen im System der Agrarmarkt Austria (AMA) erfasst ist, das die Zahlungen abwickelt.
Erst im zweiten Halbjahr folgt der Zuschuss für weitere 35.000 Betriebe, die einen Antrag auf eine Zusatzförderung stellen müssen (zweite Stufe). Für diese kommen Unternehmen mit einem höheren Energieverbrauch infrage, z.B. wenn sie Wein produzieren, eine Buschenschank betreiben oder Zimmer vermieten. Bei der zweiten Stufe werde verbrauchsabhängig abgegolten, sagte der Sektionschef im Landwirtschaftsministerium, Johannes Frankhauser. „Erste und zweite Stufe sind auch in Kombination möglich.“
Weitere Zuschüsse
Für die Landwirtschaft wurden zuvor weitere Unterstützungen beschlossen, wie das Versorgungssicherungspaket, das im Dezember ausgezahlt wird, und ein Zuschuss für die Obst- und Gemüseproduktion in Glashäusern. Zudem gibt es etwa Ausgleichszahlungen für den hohen Agrardieselpreis.
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