Kein einziger Obus hat am Montag in der Früh die Remise in der Salzburger Alpenstraße verlassen. Grund war der österreichweite Bahnstreik. Der Obus gilt ja durch seine Oberleitung ebenfalls als Eisenbahn. „Die Organisation von Freitag weg hat gut funktioniert und auch in der Früh ist alles gut verlaufen. Die Stimmung in der Belegschaft ist gut und jeder hat Hoffnungen“, berichtet Betriebsrat Frank Conrads. Erstaunlich: Das befürchtete große Chaos im Frühverkehr blieb dennoch aus. Am Abend kam es dann aber doch zu längeren Staus in und rund um die Landeshauptstadt.
Nicht die gesamte Obus-Belegschaft stand im Streik, da es auch Vertragsbedienstete gibt, die nicht unter das Eisbahngesetz fallen. „Die Obusse konnten nicht fahren, weil die Leitstelle durch den Streik nicht besetzt war. Die Leitstelle ist für die Sicherheit im öffentlichen Verkehr verantwortlich und solange die nicht besetzt, steht alles still“, fügt Conrads hinzu. Von einem erfolgreichen Streik spricht auch die Gewerkschaft vida (siehe Interview). Wie sehen die Obus-Mitarbeiter die Streikmaßnahmen? „Eigentlich mag ich keine Streiks, aber es ist die letzte Maßnahme, der letzte Weg, den wir gehen können“, sagt etwa Markus Sova. „Natürlich bin ich für die Streiks. Die sollten so lange dauern, bis es ein vernünftiges Angebot gibt. Das Lohnniveau gehört gescheit angehoben“, sagt Alfred Kotoy. Ähnlich sieht es Nevin Yilmaz. Sie hofft auf eine schnelle Einigung bei den Verhandlungen: „Eigentlich sind 400 brutto bei dieser Inflation auch zu wenig. Es sollten die Gehälter überall angepasst werden, auch im Handel.“
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