Irans Fußball-Legende

Unterstützung von Protesten: Ali Daei „bedroht“

WM 2022
28.11.2022 18:19

Irans Fußball-Legende Ali Daei ist eigenen Angaben zufolge wegen seiner Unterstützung der anhaltenden Proteste in seiner Heimat bedroht worden. „Ich habe in den letzten Tagen und Monaten zahlreiche Drohungen gegen mich und meine Familie erhalten“, erklärte Daei am Montag im Online-Dienst Instagram. Absender seien „Organisationen, Medien und unbekannte Personen gewesen“, berichtete der 53-Jährige.

„Mir wurden Menschlichkeit, Ehre, Patriotismus und Freiheit beigebracht“, fuhr Daei fort. „Was wollt Ihr mit solchen Drohungen erreichen?“ In seiner Botschaft forderte der ehemalige iranische Nationalspieler die „bedingungslose Freilassung“ aller festgenommenen Demonstranten im Iran.

Der Iran wird seit Mitte September von einer landesweiten Protestwelle erschüttert. Auslöser war der Tod der 22-jährigen Kurdin Mahsa Amini im Polizeigewahrsam - sie war von der Sittenpolizei festgenommen worden, weil sie ihr Kopftuch nicht ordnungsgemäß getragen haben soll.

Pass beschlagnahmt
Daei entschied sich trotz Einladung durch die Organisatoren, nicht als Gast zur WM in Katar zu reisen. Er wolle „bei meinen Landsleuten“ sein und „all jenen mein Mitgefühl ausdrücken, die Angehörige“ während der Proteste verloren hätten, erklärte er. Wegen seiner Unterstützung der Proteste wurde im Oktober bereits Daeis Pass für einige Tage beschlagnahmt.

Der frühere Deutschland-Legionär schoss 109 Länderspieltore für den Iran. Daei war auch Teil der iranischen Mannschaft, die bei der Weltmeisterschaft 1998 2-1 gegen die USA gewann. Am Dienstag spielt der Iran in Katar in einer Neuauflage des Spiels von 1998 gegen die USA und kann möglicherweise das erste Mal bei einer WM das Achtelfinale erreichen.

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(Bild: KMM)



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