Der neue Twitter-Besitzer Elon Musk hat am Montag den iPhone-Konzern Apple in einer Serie von Tweets angegriffen. Erst fragte der Tech-Milliardär, ob Apple die Redefreiheit in Amerika hasse - da das Unternehmen seine Werbung bei Twitter weitgehend gestoppt habe. Dann behauptete er, dass Apple ohne Angabe von Gründen gedroht habe, die Twitter-App aus dem App Store zu entfernen. Von Apple gab es zunächst keine Reaktion auf die Tweets von Musk.
Ein Konflikt zwischen Musk und Apple bahnte sich schon seit einiger Zeit an. Musk ist die Abgabe von 15 bis 30 Prozent ein Dorn im Auge, die auf App-Plattformen für innerhalb der App erwirtschaftete Abo-Erlöse fällig wird. Er kündigte an, Twitter stärker auf Abonnement-Einnahmen statt Werbung auszurichten.
Attacke wegen „geheimer Abgabe“
Am Montag attackierte er erneut eine „geheime Abgabe von 30 Prozent“, die Apple auf Käufe im App Store nehme. Mit einem - inzwischen wieder gelöschten - Meme deutete er an, dass er dagegen „in den Krieg ziehen wolle“. Wie üblich formierten sich nach Musks Tweets seine Fans bei dem Online-Dienst, die ebenfalls auf Apple losgingen. Das werde „sicher interessant“ werden, kommentierte Techjournalist Tom Warren trocken auf Twitter.
Musk hatte Twitter Ende Oktober für rund 44 Milliarden Dollar gekauft und setzt bei dem Online-Dienst seitdem seine Vorstellungen durch. Dazu gehört, dass Twitter aus seiner Sicht in den vergangenen Jahren zu sehr die Redefreiheit eingeschränkt habe. Twitter war in den vergangenen Jahren immer konsequenter gegen Hassrede, Gewaltaufrufe und falsche Informationen etwa zum Coronavirus vorgegangen. Musk ließ auch mehrere rechte Accounts freischalten, die unter anderem wegen homophober und rassistischer Äußerungen gesperrt worden waren.
Regeln auf Online-Plattformen dürfen und müssen sein
Musks Vorwürfe gegen die bisherige Twitter-Führung decken sich mit Behauptungen der US-Rechten, konservative Ansichten würden von Online-Plattformen unterdrückt. Sie führen dabei oft das Recht auf Redefreiheit in den USA an. US-Rechtsexperten betonten dazu jedoch stets, es gehe darum, dass die Regierung das Recht auf freie Rede nicht einschränken dürfe. Online-Plattformen hätten dagegen genau auf dieser Basis das Recht, eigene Regeln für die Kommunikation aufzustellen.
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