Trainer Daniel Nader

„Knock-Outs, Cuts und blaue Augen gehören dazu“

Sport-Mix
03.12.2022 07:02

Am heutigen Samstag (KroneTV und krone.at übertragen LIVE) findet im Hotel InterContinental die mittlerweile zehnte Bounce Fight Night statt. Die österreichischen Boxfans dürfen sich dabei auf ein noch die da gewesenes Special freuen: Denn den Hauptkampf wird mit Michaela Kotaskova erstmals eine Frau bestreiten - bei ihr geht’s um den WBF-Gürtel. Sportkrone.at nahm dies zum Anlass und plauderte mit Trainer und Veranstalter Daniel Nader …

Sportkrone.at: Daniel, die zehnte und damit eine Jubiläums-Bounce-Fight-Night steht an. Auf welche Specials dürfen sich die Box-Fans freuen?
Daniel Nader: Eines der Specials ist, dass wir den Schwerpunkt Frauen haben. Deswegen boxt auch die Michi (Kotaskova, Anm.) im Titelkampf über zehn Runden.

Es ist das erste Mal, dass eine Frau den Titelkampf bei eurer Veranstaltung bestreitet. Was erwartest du dir davon? 
Wir haben zwei Mal in Folge (Marcos Nader und Stefan Nikolic, Anm.) die Erfahrung gemacht, dass der Titel aus dem Hotel InterContinental mitgenommen wurde. Aber alle guten Dinge sind drei! Ich erhoffe mir, - nein ich bin mir sicher - dass der Gürtel diesmal in Wien bleibt.

Der Kampf von Stefan Nikolic war das letzte Mal ein richtig blutiges Spektakel. Wie ging‘s dir da als Trainer?
Ein K.o., eine Cut-Verletzung, ein blaues Auge oder Schwellungen gehören zu unserem Business dazu. Deshalb ist es ganz wichtig, dass man einen super Cut-Mann hat. Damit kann ich mich als Trainer aufs Coachen konzentrieren. Die Cuts haben wir in den Griff bekommen. Die blöde Verletzung war das geplatzte Trommelfell, weil es den Gleichgewichtssinn steuert. Boxen bzw. Kampfsport ohne Gleichgewicht ist auf dem Niveau nicht möglich. 

Heute wird er auch wieder im Ring stehen. Ist mittlerweile alles wieder komplett ausgeheilt?
Der Arzt hat gesagt, das Trommelfell sei sehr schnell wieder zugewachsen. Stefan hat auch keine Probleme mehr damit. Ansonsten hätte man operieren müssen. Es kann aber bei jedem Wettkampf wieder passieren. Wenn der Gegner aufs Ohr haut, entsteht dadurch ein Vakuum und durch den Druck platzt das Trommelfell. Das wird zum Teil auch geschult, dass das gezielt aufs Ohr geschlagen wird.

Hier die Highlights im Video:

Wie viel Aufbauarbeit musste der Psychologe in dir in den Tagen nach der Niederlage leisten?
Wichtig war, dass nicht operativ eingegriffen werden musste. Auch deshalb war mental nicht so viel Aufbauarbeit notwendig. Der Kampf war eine Schlacht. Für Stefan als Person war wichtig, dass er nicht gekniffen hat und noch wichtiger war, dass weder der Referee noch der Gegner ihm zum Aufgeben gezwungen haben, sondern ich als Trainer. Wenn ich weitergemacht hätte, hätte ich meinen Jungen ins Gefecht geschickt, ohne jegliche Chance zu haben, den Kampf für uns zu entscheiden.

Nur zweieinhalb Monate sind zwischen letzter und dieser Bounce Fight Night vergangen. Wann habt ihr begonnen, für die heutige Veranstaltung zu planen?
Gleich am selben Abend! Sonntag in der Früh reisen wichtige Schlüsselfunktionen aus dem Ausland ab. Man muss sich gleich danach zusammensetzen und planen. Für nächstes Jahr haben wir drei Events im Programm. Marcos (Nader, Anm.) will einen Titel angreifen, Stefan (Nikolic, Anm.) wird seinen Retourkampf gegen Calimeno machen. Konkret wird das im April, September und Dezember stattfinden. Und nicht zu vergessen: Wenn die Michi heute siegreich ist, dann geht’s ja für sie auch weiter.

„Krone“-Redakteur Clemens Linhart sprach mit Daniel Nader bei 10 Kilometern „Ausradeln“ (Bild: Clemens Linhart)
„Krone“-Redakteur Clemens Linhart sprach mit Daniel Nader bei 10 Kilometern „Ausradeln“

Jetzt muss ich dich natürlich auch auf die Causa prima, die WM in Katar, ansprechen. Wer ist dein Favorit auf den Titel?
Aufgrund meiner Wurzeln drücke ich Serbien und Spanien die Daumen. Dänemark war mein Geheimtipp, das wäre auch einmal lustig gewesen und Frankreich ist natürlich auch stark.

Ich höre raus: Den viel zitierten „WM-Boykott“ gibt’s bei dir also nicht?
Nein, das wäre glaube ich der falsche Weg. Es hätten ja schon alle Länder boykottieren können - zum Beispiel bei der Qualifikation. Jemanden planen zu lassen und den Zuschlag zu geben und dann im Nachhinein zu boykottieren - das geht eigentlich nicht. Der Zeitpunkt für den Boykott ist schon vorbei.

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(Bild: KMM)



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