Foren-Knigge

Strohmann-Argument: Wenn Argumente verdreht werden

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09.12.2022 06:00

In unserer heutigen Ausgabe der Foren-Knigge stellen wir Ihnen das Strohmann-Argument vor. Bei diesem Scheinargument wird vorgegaukelt, ein Argument zu widerlegen, ohne dass dies der Fall ist. Wie das genau funktioniert und wie Sie am besten darauf reagieren, lesen Sie hier.

Der Strohmann-Trugschluss wird verwendet, um in Diskussionen von gegnerischen Argumenten abzulenken. Dazu werden Aussagen so lange verdreht und falsch oder übertrieben dargestellt, bis die falschen Argumente widerlegt werden können. 

Woher stammt der Ausdruck?
Der Ausdruck wurde vom englischen „straw man fallacy“ oder „straw man argument“ übersetzt. Der Begriff leitet sich von den Strohpuppen ab, welche im 19. Jahrhundert beim Fechttraining benutzt wurden. Genau so wie beim Kampfsport wird auch beim Argumentieren ein „Strohmann“ aufgestellt. 

(Bild: P. Huber)

Welche Methoden gibt es?
Übertreibung
Man stellt die These des Diskussionsgegners übertrieben oder falsch dar. So kann diese dann widerlegt werden, ohne auf die ursprüngliche Aussage einzugehen.

Schwächste Argumente
Man sucht jemanden, der die gegnerische These mit schwachen Argumenten verteidigt. Diese können leicht widerlegt werden, was den Eindruck erweckt, die These selbst sei ebenfalls widerlegt.

Fragwürdige Anschauung
Hier sucht man bewusst nach einer Person mit fragwürdigen Anschauungen, die die These vertritt. Diese Person wird stellvertretend für alle Vertreter dieses Arguments positioniert. So wird das Argument schnell unglaubwürdig gemacht und ins Lächerliche gezogen.

Scheinbare These
Hier wird die gegnerische These so zurechtgerückt, dass sie leicht widerlegt werden kann. Meistens wird diese dann so zurechtgelegt, dass sie wesentlich einfacher widerlegt werden kann als die eigentliche These.

Wie reagiert man?
Die schnellste Möglichkeit ist, das Strohmann-Argument direkt als solches zu benennen. Man weist den Diskussionspartner darauf hin, dass Tatsachen falsch wiedergegeben wurden und bittet somit um einen fairen Diskurs. Wichtig ist jedenfalls, nicht von der eigenen These abzurücken. 

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