Mit seinem Bohrlöschgerät „Drill-X“ sorgte der Ebenseer Lukas Traxl bei der Feuerwehrmesse in Hannover für Furore. Seine Erfindung ermöglicht das Durchbohren von Wänden und Dächern und das Löschen des Brandes in einem Schritt. Wissenschaftlich fehlte noch der Beweis für die Genialität der Erfindung. Den hat Traxl nun.
Lichterloh brannte am Erzberg ein Haus. Das Feuer wurde bewusst gelegt. Von Lukas Traxl, einem Maschinenbau-Studenten der TU Graz, der den brennenden Dachstuhl für seine Bachelorarbeit benötigte. Wie berichtet, hat Traxls das Bohrlöschgerät „Drill-X“ erfunden, der einer einzigen Person ermöglicht, bei Dachstuhl- und Zwischendeckenbränden blitzschnell in die Räume vorzustoßen. Noch während des Bohrens kann der Brandherd gänzlich ohne Strom und nur durch Löschwasser gelöscht werden.
Die Schäden bei Dachgeschoßbränden können dank des Löschroboters deutlich reduziert werden
Lukas Traxl, Student aus Ebensee
Beim Experiment am Erzberg wurden der Brand sowohl durch das Institut für Ingenieurgeodäsie und Messsysteme (IGMS) als auch durch das Institut für Thermodynamik und nachhaltige Antriebssysteme (ITnA) untersucht. Das IGMS testete eine alternative Messvariante mittels Glasfaserleitungen zur Messung von Brandraumtemperaturen. Das ITnA zeigte sich für die Betreuung der Bachelorarbeit zuständig. Es wurden die verschiedenen Brandversuche näher analysiert und detailliert untersucht. Parallel zu den Messungen des IGMS wurden die Versuche durch die IBS GmbH als Prüfstelle vermessen. Gleichzeitig wurden alternative Messvariante mit Glasfaserleitungen erforscht.
Hochzufrieden mit Ergebnis
„Wir haben festgestellt, dass das Drill-X deutlich besser kühlt als andere Löschgeräte und rund 70 Prozent weniger Wasser benötigt. Die Schäden bei Dachgeschoßbränden können deutlich reduziert werden“, so Traxl. Wenig überraschend gab es für die Arbeit ein „Sehr Gut“.
„Feuertaufe“ für Uni-Feuerwehr
Unterstützt wurde Traxl übrigens von den Kollegen der Freiwilligen Feuerwehr der TU Graz. Sie wurde 2018 gegründet, löscht aber keine Brände. Sie beschäftigt sich nur mit der Feuerwehr-Wissenschaft. Der „Einsatz“ am Erzberg war die „Feuertaufe“, denn es war das erste Praxisprojekt in dieser Größenordnung.
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