Nach Hymnen-Protest

Iran drohte WM-Kickern mit Gefängnis und Folter

WM 2022
29.11.2022 18:35

Es war die bislang mutigste Aktion bei der so umstrittenen WM in Katar! Irans Nationalspieler hatten vor dem Spiel gegen England mit dem Nicht-Singen der Nationalhymne ein Zeichen gegen das Regime in der Heimat gesetzt. Gegen Wales sangen dann aber wieder alle mit - laut einem Bericht des „CNN“ aber nur, weil ihnen mit Gefängnis und Folter gedroht wurde.

Demnach sollen die iranischen Teamspieler samt dem portugiesischen Trainer Carlos Queiroz nach dem England-Match zu einem Treffen mit der iranischen Revolutionsgarde (IRGC) zitiert worden sein. Dabei soll den Spielern klar gemacht worden sein, dass ihren Familien Gewalt und Folter drohen würden, wenn sich die Fußballer weiterhin an den politischen Protesten beteiligen und sich deshalb besser auch beim Spiel gegen die USA „benehmen“ sollten. Zumindest die Nationalhymne wurde am Dienstag wieder mitgesungen.

Außerdem heißt es im „CNN“-Bericht, dass iranische Sicherheitsbehörden, die während der WM in Katar tätig sind, die Spieler genau überwachen. Diese dürften sich nämlich nicht allein, außerhalb des Kaders in Katar bewegen oder sich gar mit Spielern anderer Nationen treffen.

(Bild: AP)

Pulverfass Iran gegen USA
„Es gibt eine große Anzahl iranischer Sicherheitsbeamter in Katar, die Informationen sammeln und die Spieler überwachen“, verriet die geheime Quelle des „CNN“. Denn die politische Führung in Teheran hoffe auf ein neues Nationalgefühl. Gleichzeitig birgt eine Niederlage gegen die USA am Dienstag die Gefahr des genauen Gegenteils. Ohnehin sind viele Iranerinnen und Iraner gespalten in der Frage, ob sie sich an einem Erfolg der Mannschaft freuen können, während Hunderte Menschen in der Heimat getötet und Tausende verhaftet wurden - darunter Ex-Teamspieler Vouria Ghafouri.

Zu seiner Freilassung gab es am Montagnachmittag widersprüchliche Berichte. Die der Regierung nahestehende Nachrichtenagentur Tasnim berichtete, dass Ghafouri das Gefängnis nach Kautionshinterlegung verlassen habe. Die Mizan Nachrichtenagentur, die ihrerseits der Justiz nahesteht, berichtete hingegen, dass er nicht frei sei.

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(Bild: KMM)



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