Vergewaltiger & Mörder

Gruppe Wagner rekrutiert Häftlinge in Afrika

Ausland
30.11.2022 08:31

Die berüchtigte russische paramilitärische Organisation Gruppe Wagner hat offenbar neue Wege gefunden, um Kämpfer für den Krieg in der Ukraine zu rekrutieren. In der Zentralafrikanischen Republik soll die Söldnertruppe Gefangene aus Haftanstalten holen, um diese im Osten der Ukraine in den Einsatz zu schicken. Bei den Gefangenen soll es sich unter anderem um verurteilte Vergewaltiger und Mörder handeln.

Laut dem US-Online-Portal „The Daily Beast“ handle es sich um Hunderte Häftlinge, die aus Gefängniszellen geholt und in den Donbass geschickt werden. Es soll sich hauptsächlich um inhaftierte Rebellen handeln, die wegen schwerer Verbrechen wie Mord und Vergewaltigung verurteilt worden waren. Diese Kämpfer werden lauf dem Portal auch als „schwarze Russen“ bezeichnet. Für das Militär in dem afrikanischen Land gelten diese als Terroristen, da viele Gewalt und Einschüchterung von Zivilisten und Streitkräften zur Erreichung ihrer politischen Ziele eingesetzt haben sollen.

Offizier: „Niemand kann sie aufhalten“
„Seit Oktober sind sie (Anm.: Kämpfer der Gruppe Wagner) in Militär- und Polizeizellen gegangen und haben Rebellen freigelassen, einschließlich derer, die wegen des Angriffs auf das Dorf Bokolobo im Mai und der Vergewaltigung von Frauen und Mädchen festgehalten wurden“, wird ein Offizier zitiert. „Niemand kann sie aufhalten, weil die Regierung ihnen so viel Macht gegeben hat, so zu handeln, wie sie wollen.“

Soldaten der Gruppe Wagner (Bild: APA/AFP/Florent Vergnes)
Soldaten der Gruppe Wagner

In der Zentralafrikanische Republik tobt ein Bürgerkrieg - Anfang des Jahres befanden sich zwei Drittel des Landes in der Hand bewaffneter Gruppierungen. Die Regierung bat deshalb Russland um Hilfe, seit einigen Jahren sind Wagner-Söldner in der Region aktiv. Die inhaftierten Rebellen sind zwar in Gewahrsam der lokalen Streitkräfte, Paramilitärs aus Russland haben allerdings großen Einfluss auf die Sicherheitsbehörden. Einigen Rebellen sei auch Geld angeboten worden, um sich der Söldnertruppe anzuschließen. 

Gruppe Wagner soll Konkurrenz bekommen
Obwohl die Gruppe Wagner ihren Einfluss in den vergangenen Monaten ausweiten konnte, soll sie bald Konkurrenz bekommen. Wie der ukrainische Geheimdienst berichtete, sollen hochrangige russische Beamte versuchen, ein militärisches Gegengewicht aufzubauen. Der kremlfreundliche Geschäftsmann Armen Sarkisyan sei zum neuen Verwalter der Gefängnisse in den von Russland besetzten Gebieten in der Ukraine ernannt worden. Die neue Funktion soll dieser auch zur Gründung eines neuen „privaten Militärunternehmens“ nutzen. Auch Sarkisyan soll Häftlinge als Kämpfer rekrutieren.

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