Die digitale Kommunikation drängt klassische Dienste nach und nach ins Abseits, zeigt eine neue Studie der Telekombehörde RTR. Internetbasierte Dienste wie Internet- und Videotelefonie, Messenger sowie E-Mails werden in Österreich intensiv genutzt und stehen daher mittlerweile im Wettbewerb zu klassischer Telefonie und SMS.
Dies geht aus einer repräsentativen Befragung von 2009 Personen hervor, die die RTR (Fachbereich Telekommunikation und Post) im Juli durchgeführt hat.
„Die Daten zeigen, dass fast zwei Drittel aller telefonierten Minuten mittlerweile über das Internet abgewickelt werden, etwa die Hälfte davon als Telefonat mit Video oder Videokonferenz“, so Klaus Steinmaurer, RTR-Geschäftsführer für den Fachbereich Telekommunikation und Post in einer Pressemitteilung.
Messenger haben SMS verdrängt
Neun von zehn Nachrichten würden inzwischen über Instant Messenger oder E-Mails verschickt. „Internetbasierte Messenger haben die SMS weitgehend abgelöst - erstaunlicherweise bei allen Altersgruppen.“ Vor allem die Dienste von Meta (WhatsApp, Facebook, Facebook Messenger, Instagram) dominieren nicht nur bei Instant Messenger-Diensten, sondern auch bei Telefonie und Videotelefonie.
Die einen haben die Netze, die anderen haben die ‚bequemen‘ Apps.
RTR-Geschäftsführer Klaus Steinmaurer
„Der Wettbewerb findet nicht mehr nur zwischen Netzbetreibern statt, sondern auch zwischen Diensteanbietern. Die einen haben die Netze, die anderen haben die ‚bequemen‘ Apps“, so Steinmaurer. Netzwerkeffekte hätten mehr Bedeutung als Netzwerkinfrastruktur. Es liege daher auf der Hand, dass unter diesen Gesichtspunkten neu zu überlegen ist, „wer hier wie zu regulieren ist“.
Mit dem Telekommunikationsgesetz 2021 wurden internetbasierte Kommunikationsdienste in einigen regulatorischen Bereichen den klassischen Kommunikationsdiensten gleichgestellt, so die RTR. Der Fachbereich Telekommunikation und Post der RTR-GmbH habe daher im Juli 2022 mittels einer Befragung der österreichischen Online-Bevölkerung ab 14 Jahren Daten zur Nutzung dieser Kommunikationsdienste erhoben, um das Wettbewerbsgeschehen zu beobachten und die größten Anbieter zu identifizieren.
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