Eine weltweite Aktion in neun Ländern hat in der Nacht auf Dienstag Aufsehen erregt: Klimaaktivisten sorgten bei SUVs, also Geländelimousinen, für platte Reifen. Auch in der Stadt Innsbruck ging einigen Fahrzeugen die Luft aus.
Von New York über London bis nach Innsbruck sorgten Klimaaktivisten bei Besitzern von SUVs für Ärger. In einer weltweit angelegten Aktion sorgten die „Tyre Extinguishers“ bei Fahrzeugen für Plattfüße. Aus einem oder gleich mehreren Reifen wurde die Luft ausgelassen. Weltweit waren nach eigenen Angaben knapp 900 Fahrzeuge betroffen.
In Innsbruck dauert die Serie schon länger an - nämlich seit etwa Mitte September, berichtet Innsbrucks Polizeichef Romed Giner der „Krone“: „Wir verzeichnen bis jetzt elf Fälle, über das ganze Stadtgebiet verteilt“, sagte Giner. Die Ermittlungen gestalten sich offenbar schwierig. Heiße Spur habe man derzeit keine, auch keine Zeugenhinweise oder Videoaufzeichnungen von Kameras in Tatortnähe. „Die Bekennerschreiben werden auf Spuren untersucht. Ermittelt wird in Richtung Sachbeschädigung“, erklärte Giner. Die Fahrzeuge blieben bis auf die platten Reifen unbeschädigt.
In der Tiroler Landeshauptstadt hinterließen die Aktivisten zudem eine Nachricht für die Besitzer. „Achtung - Ihr Spritfresser ist tödlich. Wir haben bei einem oder mehreren Ihrer Reifen die Luft abgelassen. Sie werden wütend sein, aber nehmen Sie es nicht persönlich. Es liegt nicht an Ihnen, sondern an Ihrem Auto“, so beginnt die Erklärung. Das Verständnis für diese Aktion dürfte bei den Besitzern freilich fehlen, mussten die Betroffenen mancherorts doch den Pannendienst rufen, um ihre Reifen wieder auf Vordermann zu bekommen. Auch die Gefahr durch den fehlenden Reifendruck ist nicht zu unterschätzen.
SUVs sind die zweitgrößte Ursache für den weltweiten Anstieg der Kohlendioxidemissionen in den letzten zehn Jahren - mehr als die gesamte Luftfahrtindustrie.
Die Klimaaktivisten in ihrer hinterlassenen Nachricht
SUVs als Katastrophe für das Klima
Als Gründe gab man an, dass das Herumfahren in städtischen Gebieten enorme Folgen habe: „SUVs sind die zweitgrößte Ursache für den weltweiten Anstieg der Kohlendioxidemissionen in den letzten zehn Jahren - mehr als die gesamte Luftfahrtindustrie“, so die Luftauslasser. Die Welt stehe zudem vor einem Klimanotstand. Bereits jetzt sterben nach Angaben der UNO „Millionen von Menschen an den Folgen des Klimawandels“, heißt es im Schreiben der Aktivisten.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.