Der Kreml will im kommenden Jahr an seinen Atomstreitkräften und der entsprechenden Infrastruktur dafür arbeiten. Geplant sind etwa Einrichtungen, um neue Raketensysteme aufzunehmen. Russland verfügt mit fast 6000 Sprengköpfen über das größte Atomwaffenarsenal weltweit.
2023 soll die Kampffähigkeit der Raketen-Einheiten verbessert werden, sagte Verteidigungsminister Sergej Schoigu am Mittwoch im Fernsehen. Die annektierten Gebiete im Osten und Süden der Ukraine hat die russische Regierung bereits unter ihren atomaren Schutzschild gestellt. Der Kreml hat auch gedroht, seine „territoriale Integrität“ notfalls mit allen verfügbaren Mitteln zu verteidigen. Das schließt Atomwaffen ein. Trotz wiederholter Drohungen wurden sie bisher aber nicht eingesetzt.
USA warnen vor Konsequenzen
Die US-Regierung hat die russische Führung ein weiteres Mal vor den Konsequenzen gewarnt. Beide Staaten hätten in dieser Woche in Kairo Gespräche über die Zukunft des Neuen-Start-Vertrages führen sollen, der die Zahl strategischer Atomwaffen begrenzt. Moskau hat seine Teilnahme jedoch kurz vor dem Treffen abgesagt. Die USA würden sich ohnehin anti-russisch verhalten und versuchen, den Vertrag zu ihrem Vorteil zu manipulieren.
Kontrollen der Rüstungsareale
Bei den Beratungen sollte es um die Wiederaufnahme gegenseitiger Kontrollen der atomaren Rüstungsarsenale gehen, die wegen der Corona-Pandemie 2020 unterbrochen wurden. Zu den strategischen Atomwaffen, die laut Vertrag begrenzt werden sollen, zählen Interkontinentalraketen, U-Boot gestützte Raketen und Kampfflugzeuge, die mit Kernwaffen bestückt werden können. Russland hat fast 6000 Sprengköpfe und damit das größte Atomwaffenarsenal weltweit. Der Neuen-Start-Vertrag wurde 2010 abgeschlossen und läuft offiziell 2026 aus.
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