Vergangene Bounce Fight Night hätte Seun Salami, Österreichs bester Schwergewichtsboxer, die Karriere eines klingenden Namens beenden können. Nämlich Lewandowskis - und zwar nicht die von Barcelonas Super-Knipser Robert, sondern die des Boxers Christian. Dieser durfte keinesfalls K.o. gehen - so zumindest dessen Frau …
„Wenn er noch einmal K.o. geht, muss er aufhören - das hat seine Frau zu ihm gesagt“, verriet Salami sportkrone.at ein pikantes Detail aus seinem letzten Kampf gegen Christian Lewandowski. Ab und zu hatte Salami seinen Gegner fast so weit, doch: „Wenn er mit solchen Gedanken reingeht, will er nicht aufgeben“. Für die anstehende zehnte Bounce Fight Night kommenden Samstag fällt Salami allerdings aus: „Ich habe mich an der Schulter verletzt - eine Bizepssehnenentzündung …“
Auf Schmerzmittel
„Wenn ich versuche, mich anzuziehen, habe ich extreme Schmerzen. Ich kann meinen linken Arm kaum bewegen“, klagte er, muss sogar Schmerzmittel schlucken. Wie lange der 26-Jährige ausfallen wird, weiß er noch nicht - der Orthopäden-Termin steht erst an. Zurück werfe ihn die Verletzung nicht, auch wenn nach vier Siegen (drei davon per K.o.) in ebenso vielen Kämpfen gemächlich in Richtung Titelkampf geblickt wird. „Verletzungen gehören dazu“, nimmt er’s gelassen. Vor Ort im Hotel InterContinental (sportkrone.at sowie kronetv übertragen bzw. streamen LIVE) wird er trotzdem seine Teamkollegen mental unterstützen.
Dort wäre es gegen den „unangenehm gefährlichen“ 113 Kilogramm schweren Bosnier Milos Veletic gegangen. Dabei wäre der vierte Sieg von Salami per Knock-Out anvisiert worden: „Er hätte viel Druck in den ersten Runden gemacht, viel geschlagen. Da hätte ich aufpassen müssen, danach schwächelt er.“ Mit Fehlschlägen sowie Schlägen in die Deckung wollte man ihn „müde machen“, ehe Salami den finalen Schlag setzen hätte sollen.
Mehr Zeit für die WM
Mit individuellem Sandsack- und Medizinball-Training sowie einem externen ähnlich boxenden Sparringpartner, hatte ihn Trainer Daniel Nader zwei Mal täglich „gut vorbereitet“, ehe das Aus besiegelt war. Zwischenzeitlich kam ein in Deutschland geplanter Kampf nicht zu Stande, auch im Urlaub war er nicht: „Aber vielleicht gönne ich mir jetzt am Ende des Jahres ein, zwei Wochen mit Freunden.“ Bis zur übernächsten Bounce Fight Night lautet das Ziel „Muskeln zulegen“, ohne weit über seine derzeitigen 109 Kilogramm („Ich fühle mich wohl“) zu kommen.
Jetzt bleibt für den Boxer und Fußball-Fan mehr Zeit zum WM schauen. Sein Favorit? „Wenn der ÖFB dabei wäre, natürlich die Österreicher. So ist es Argentinien. Ich würde es Messi gönnen, wenn er noch die WM holt, bevor er aufhört. Außerdem hat Argentinien ein sehr eingespieltes Team.“Brasilien, Deutschland oder auch Spanien traue er den Titel nicht zu - für ein Großturnier hätten die Kader „zu wenig Erfahrung“.
Da muss man leider bei den Vorkommnissen wegschauen
Wie bei seinen Bounce-Kollegen gibt’s auch bei ihm keinen Boykott: „Ich bin ein Fußballfan, ein Fan des Sports, der Athleten, ich will Sport schauen. Da muss man leider bei den Vorkommnissen wegschauen, auch wenn man‘s nicht darf und es ein bisschen hart und blöd klingt.“
Mit Michaela Kotaskova wird zum ersten Mal auf einer Bounce-Veranstaltung eine Frau um den Titel boxen. Gegen Marokkos „Wüstengazelle“ Mahjouba Oubtil geht’s um den WBF-Intercontinental-Titel, der die Tür zu einem EM- oder gar WM-Kampf weit aufschlägt: „Die Michi ist im Training sehr fleißig. Sie hat sich extrem gesteigert, nicht nur boxerisch, sondern auch konditionell. Ich freue mich extrem für sie. So wie die Michi vorbereitet ist, wird es hart für die Gegnerin. Ich freue mich extrem, weil viele wollen Frauen im Boxen sehen. Michi ist ein gutes Beispiel, dass Frauen auch oben mitmachen können. Sie bringt ihre Leistungen - mal schauen, wie sie sich mit den zehn Runden tut.“
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