Letzter Vorhang. Sie war eine ganz Große auf den Bühnen, auf der Leinwand, im TV: Gestern starb Christiane Hörbiger 84-jährig. Die Tochter des legendären Schauspieler-Ehepaares Paula Wessely und Attila Hörbiger und Schwester der Schauspielerinnen Elisabeth Orth und Mares Hörbiger hatte nach ihrem ersten Auftritt 1959 im Burgtheater vernichtende Kritiken geerntet und trieb daraufhin ihre Karriere im Ausland voran. Letztlich brachte es Hörbiger auf rund 130 Fernseh- und Filmproduktionen. Darunter die TV-Serien „Das Erbe der Guldenburgs“ und vor allem „Julia“. Hatte sie in jüngeren Jahren an Bühnen von Zürich bis Wien Erfolge gefeiert, erntete sie in späteren Jahren viele Lorbeeren unter anderem für Rollen in Literaturverfilmungen. Zu ihren Rollen im Alter nahm sie auch pointiert Stellung. „Es gibt im Fernsehen schon wunderbare Rollen für ältere Frauen, man muss nur bereit sein, sich von der Rolle der Liebhaberin zu verabschieden und die der Großmutter zu übernehmen“, sagte sie dazu. Nun aber fiel ihr letzter Vorhang. Sie wird, das ist sicher, unvergessen bleiben.
Zweitjob für Buhlschaft. Unter den vielen Rollen, die Christiane Hörbiger in ihrem langen Leben spielte, bleibt auch eine besonders in Erinnerung: Ende der 60-er/Anfang der 70-er Jahre gab sie beim Salzburger „Jedermann“ die Buhlschaft. Vor und nach ihr haben viele Schauspielerinnen in dieser, wie man so sagt, „prominentesten Nicht-Rolle der Theatergeschichte“ Aufmerksamkeit erregt. Im kommenden Jahr wird das die Oberösterreicherin Valerie Pachner sein. Wobei die neue Buhlschaft auch ein Hauch Hollywood umweht - sie spielte an der Seite von Ralph Fiennes in dem Film „The King’s Man“ und in einem Fantasy-Blockbuster. Beim „Jedermann 2023“ soll sie, wie es die Spatzen von Salzburgs Dächern pfeifen, für eine überraschende Premiere sorgen - indem sie neben der Buhlschaft auch in die Rolle des Todes schlüpft. Wie wurde gestern ob dieses Gerüchts schon geunkt: Müssen die Festspiele schon so dringend sparen, dass die Buhlschaft einen Zweitjob annehmen muss?
Kommen Sie gut durch den Donnerstag!
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