Beine aus 3D-Drucker

„Pauli“ ist die erste Cyberkatze Österreichs

Niederösterreich
01.12.2022 10:40

Eine veterinärmedizinische Sensation ist Tierärzten in St. Pölten gelungen: Kater „Pauli“ hatte bei einem Unfall seine hinteren Unterschenkel verloren. Nun bekam der Stubentiger als Ersatz Prothesen aus dem 3D-Drucker. „Eine derartige Operation wurde bis dato in Österreich noch nie durchgeführt“, so die Tierklinik St. Pölten. Sie erklärte „Pauli“ nach den gelungenen Operationen zur „ersten Cyberkatze Österreichs“.

Der vierjährige schwarz-weiße Kater wurde vor zwei Jahren bei einem laut Tierklinik St. Pölten „dramatischen Unfall“ schwer verletzt. „Vermutlich war ein Mähdrescher involviert“, so die Klinik im Gespräch mit krone.at. Beide Unterschenkel mussten amputiert werden, eine derart schwere Verletzung galt bis vor Kurzem als sicheres Todesurteil. „Es muss für das Tier eine gewisse Lebensqualität gewährleistet werden. Mit drei Beinen kommt eine Katze gut zurecht, aber mit nur zwei Beinen ist das schwer“, erklärt die Einrichtung. 

Doch die engagierte Besitzerin wollte „Pauli“ nicht aufgeben - und war bereit, auch viel Geld auszugeben, um dem schönen Kater die nötige Lebensqualität zurückzugeben. Die Tierchirurgen Marlis Wiebogen-Wessely, Bettina Habenbacher von der Tierklinik St. Pölten sowie Nikola Katic von den Fachtierärzten Althangrund nahmen sich dem armen Tier an. Mithilfe hochmoderner Technik und 3D-Druck wurden für „Pauli“ zwei Endo-Exoprothesen hergestellt. Zwei Operationen waren nötig, um aus dem Kater wieder einen Vierbeiner zu machen.

„Pionierarbeit“ kostete rund 10.000 Euro
Günstig ist so ein Eingriff nicht: 10.000 Euro kosteten die zwei neuen Hinterbeine für „Pauli“ insgesamt. Allein die Prothesen, die in Russland hergestellt wurden, schlugen mit 4000 Euro zu Buche. „Die Chirurgen haben jedoch auf ihr Honorar verzichtet, wir haben auch Spendenaufrufe durchgeführt, um den Eingriff zu ermöglichen“, so die Tierklinik zu krone.at. Hier sei Pionierarbeit geleistet worden, die in Zukunft vielen anderen Tieren helfen könnte. „Das ist leider eine häufige Verletzung, gerade im ländlichen Bereich“, erklärt die Tierklinik. 

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