Hohe Auszeichnung

Drau-Flößerei wird zum UNESCO-Kulturerbe ernannt

Kärnten
01.12.2022 22:15

Jahr für Jahr werden auf der Drau die Flöße neu zusammengebunden. Jetzt steht die Flößerei, der Transport von Baumstämmen, neuerdings auf der UNESCO-Liste für Immaterielles Kulturerbe. Neben dem Wissen um die Lipizzanerzucht wurde die seit Jahrhunderten gepflegte Kulturtechnik jüngst ausgezeichnet. 

Das Flöße-Binden hat an der Drau schon lange Tradition. Bis ins Mittelalter geht die Flößerei zurück. Einst transportierten die Flöße Waren sogar bis zum Schwarzen Meer. Heutzutage werden Floßfahrten hauptsächlich für Touristen veranstaltet. Nun wurde die Flößerei, bei der zusammengebundene Baumstämme flussabwärts getrieben oder gezogen werden, international ausgezeichnet und auf die UNESCO-Liste für Immaterielles Kulturerbe der Menschheit gesetzt. Die Freude bei den Flößern, etwa der Flößergruppe Spittal-Baldramsdorf oder der Kraftholzgruppe ist groß.

Jährlich werden auf der Drau die Flöße neu zusammengebunden, wie hier von der Flößergruppe Spittal-Baldramsdorf. (Bild: Flößergruppe Spittal-Baldramsdorf)
Jährlich werden auf der Drau die Flöße neu zusammengebunden, wie hier von der Flößergruppe Spittal-Baldramsdorf.
Nun steht die Flößerei, der Transport von Baumstämmen, auf der UNESCO-Liste für Immaterielles Kulturerbe. (Bild: handwerksmuseum baldramsdorf unesco)
Nun steht die Flößerei, der Transport von Baumstämmen, auf der UNESCO-Liste für Immaterielles Kulturerbe.

Internationaler Zusammenschluss der Flößer
Für die Anerkennung eingesetzt hat sich ein internationaler Zusammenschluss an aktiven Flößern aus Österreich, Deutschland, Lettland, Polen, Spanien und Tschechien. Um die Flößerei, die nun als gepflegte Kulturtechnik geehrt wurde, zu betreiben, braucht es mehrere Komponenten: einerseits handwerkliches Geschick und Konstruktionswissen. Andererseits jede Menge praktische Erfahrung, was die Navigation und Wasserströmungen der oft reißenden Flüsse betrifft.

Altes Wissen lebendig halten
In Österreich wird die Flößerei vor allem entlang der Drau praktiziert. Alljährlich bauen sechs Ortschaften in Kärnten ein Floß und durchfahren die letzte österreichische Fließstrecke des Flusses. Ziel dahinter ist es, das alte Wissen um die Flößerei lebendig zu halten. Die Drau war in Kärnten bis ins 20. Jahrhundert eine wichtige West-Ost-Verbindung. Ab dem 17. Jahrhundert galt sie als „Kärntner Holzstraße“ für Sägewerke und später Zellulosefabriken. Von Oberkärnten aus wurden Rund- und Schnitthölzer, Eisenprodukte und andere Waren auf Flößen die Drau abwärts verfrachtet.

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