Schilder-Wahnsinn

So wild wuchert unser Schilderwald

Nachrichten
22.03.2005 17:47
Der ÖAMTC hat gemeinsam mit seinen ausländischen Schwesterklubs im Internet über die dümmsten Verkehrsschilder Europas abstimmen lassen. Im Rahmen dieser "RoadSigns"-Umfrage sind die Experten auf besonders schräge Beispiele von "Beschilderungskreativität" gestoßen, bei denen man teilweise den Wald vor lauter Schildern nicht mehr sieht. Und: Immerhin vier der zehn "Gewinner" kommen aus Österreich...
"Beste" heimische Platzierung ist der dritte Gesamtrang für eine besonders "gelungene" Kreuzungsbeschilderung. Die Plätze 1 und zwei gehen an Frankreich für den verwirrendsten Schilderwald bzw. für den Hinweis "Wer trotz Fahrverbotes fährt, hat Vorrang". Mit vier Beispielen ist Österreich am häufigsten im Negativ-Ranking vertreten, gefolgt von Frankreich (drei), Italien, Deutschland und Luxemburg (jeweils eines).


Details zum Ranking findest du rechts in der Infobox!

Viele Schilder unverständlich
In einem Punkt sind 91 Prozent der europäischen Autofahrer laut Umfrage einig: Sie wollen einheitliche Verkehrszeichen, um auch im Ausland sicher unterwegs zu sein. "Eine Forderung, die eigentlich seit 1968 durch das 'Wiener Abkommen' erfüllt wäre", weiß ÖAMTC-Jurist Martin Hoffer. Seitdem sind Gebots-, Hinweis-, Verbots-, Beschränkungs- und Gefahrenwarnzeichen international vereinheitlicht. Die Umfrage belegt aber, dass diese Verordnung beim Praxistest durchfällt, weil für die Autofahrer viele international übliche Verkehrsschilder unverständlich sind.


Das Kreuz mit dem Parken
Die meisten Probleme bereiten Verbotsschilder, die das Parken regeln. Vor allem das Parkverbot für wechselseitiges Parken an geraden Tagen ist den meisten befragten Autofahrern gänzlich unbekannt. Das Gebotszeichen "Mindestgeschwindigkeit 30 km/h" können 31 Prozent der europäischen Autofahrer nicht richtig deuten. Immerhin 27 Prozent haben ein Problem beim Zuordnen der Zusatztafel "Vorrang mit besonderem Verlauf".


Zu viele Gestaltungsmöglichkeiten

"Die Problematik liegt darin, dass es zwar einheitlich geregelte Zeichen, aber auch viele Gestaltungsmöglichkeiten im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben gibt", erklärt der ÖAMTC-Jurist. Die Autofahrer sind vermutlich auch durch leicht abweichende Gestaltungen irritiert. Außerdem müssen nicht alle Zeichen, die im "Wiener Abkommen" vorgesehen sind, in jedem Land verwendet werden. Ein Beispiel aus Österreich: Das Verkehrszeichen, das "Fahrstreifenweise Mindestgeschwindigkeiten" regelt, ist in Österreich nicht vorgesehen.
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