200.000 Euro für die Bewirtung, dazu Hallenmiete und Co. Während viele Österreicher unter extrem hohen Strom- und Gaspreisen leiden, leisten sich die städtischen Versorgungsriesen Wien Energie und Wiener Netze Luxus-Feiern.
Niemand missgönnt hart arbeitenden Mitarbeitern ihre Weihnachtsfeier. Besonders nach zwei Pandemiejahren, in denen es fast nichts gegeben hat. Doch gerade in der Energiebranche sollte man mit Fingerspitzengefühl vorgehen. Die Strom- und Gaspreise erreichen Extremwerte. Und viele Wiener wissen nicht mehr, wie sie das bezahlen sollen.
Dennoch: Die Wien Energie lädt ihre 2500 Beschäftigten am 6. Dezember in die Marx Halle, am Tag darauf folgt dort die Feier der Wiener Netze (ca. 2400 Mitarbeiter). Das Catering übernimmt die Firma Sodexo (ja, das ist der Konzern mit den Klimabonusgutscheinen).
Allein für Vorbereitung, Organisation und Bewirtung sollen insgesamt (beide Tage) 350.000 Euro veranschlagt sein. Weitere 35.000 Euro für Speisen. „Es wurden unter anderem 100 Kilogramm Hirschfleisch und 80 Kilogramm Lachs bestellt. Getränke sind im Preis noch gar nicht dabei“, sagt ein Insider zur „Krone“. Dazu kommen Hallenmiete, Deko etc.
Es wurden unter anderem 100 Kilogramm Hirschfleisch und 80 Kilogramm Lachs bestellt. Getränke sind im Preis noch gar nicht dabei.
Ein Insider zur „Krone“
Weder Wien Energie noch Wiener Netze wollen genauer auf die Kosten eingehen. Nachdem es zwei Jahre keine Feier gegeben habe, wolle man den Mitarbeitern ein Stück Normalität zurückgeben. Man habe sparsam kalkuliert. Pro Kopf „80 bis 90 Euro“, erklärt eine Firmensprecherin. Bei 2500 Beschäftigten sind das rund 225.000 Euro für die Party des Stromlieferanten.
Die Netze argumentieren ähnlich. Man feiere extra einen Tag später in der Marx Halle, um den Logistikaufwand (Aufbau, Transport, Hallenmiete) zu reduzieren, heißt es. Dennoch: Auch diese Feier wird in ähnlicher Preisklasse wie jene der Wien Energie liegen.
1650 Euro für Maroni, 430 Euro für Kekse
Beide Betreiber beteuern, diesmal weniger auszugeben als 2019. Und beide Unternehmen gehören zu den Stadtwerken. Die Stadtwerke und ihre Töchter halten in Erdberg (3. Bezirk) heuer zusätzlich Punschfeste ab. Für die Feier am 30. November stellt der Caterer 7000 Euro in Rechnung. Darunter 1650 Euro für Maroni, 430 Euro für Kekse. Drei (günstigere) Feten sollen folgen.
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