Österreichs neu aufgestelltes Team im Kunstbahn-Rodeln hat am Samstag in Innsbruck-Igls eine fast unglaubliche Demonstration seiner Stärke abgeliefert. Nachdem Selina Egle/Lara Kipp im neuen Olympia-Bewerb Frauen-Doppelsitzer den allerersten Weltcupbewerb geholt hatten, legte Madeleine Egle im Einsitzer mit ihrem sechsten Weltcupsieg nach. Den Vogel schossen aber die Männer-Doppelsitzer mit einem von Juri Gatt/Riccardo Schöpf angeführten Triple-Sieg ab.
Die beiden feierten von Halbzeitrang zwei aus ihren Weltcup-Premierensieg, indem sie die Halbzeit-Leader Thomas Steu/Lorenz Koller um 0,079 Sek. auf Rang zwei verwiesen. Yannick Müller/Armin Frauscher wurden nur vier tausendstel Sekunden dahinter Dritte. Die erfolgsverwöhnten Deutschen Tobias Wendl/Tobias Arlt (+0,106) und Toni Eggert/Sascha Benecken (+0,133) mussten sich als Vierte und Fünfte hinten anstellen.
Madeleine Egle drehte auf der von ihr eigentlich nicht so geliebten Bahn den Spieß vom Vorjahr um, als sie nach Halbzeitführung von Julia Taubitz noch überholt worden war. Diesmal fiel die Deutsche noch hinter die US-Amerikanerin Emily Sweeney auf Rang drei zurück (+0,248). Erst dahinter reihten sich mit Anna Berreiter (+0,406) und Merle Frabel (+0,466) weitere der erfolgsverwöhnten deutschen Rodlerinnen ein. Selina Egle wurde nicht lange nach ihrem Doppelsitzer-Sieg 21. (0,982), Lisa Schulte nach Sturz und Rang 30 nach dem zweiten Heat disqualifiziert.
„Man kann sagen, das ist perfekt“, sagte Madeleine Egle auf eine diesbezügliche Frage im ORF-Interview, nachdem sie zweimal Laufbestzeit fixiert und eben auch ihre Schwester an diesem Tag gewonnen hatte. „Ich bin mega-happy. Am Start (im zweiten Lauf, Anm.) habe ich ganz kurz einmal gezappelt. Aber es ist sich ausgegangen.“ Für den für Sonntag angesetzten, im Vorjahr in Tirol von ihr gewonnenen Sprint-Bewerb gab sie sich zuversichtlich. Auch das Rennen im Männer-Einsitzer ist für Sonntag angesetzt.
Prock war nach einem Fehler am Start des ersten Laufs nur Elfte gewesen, musste sich im Finaldurchgang aber nur Egle geschlagen geben. „Ich freue mich, dass noch so ein Schritt nach vorne gegangen ist. Ohne den Fehler wäre es wahrscheinlich ein Podest geworden.“ Für den Sprint sah die Tochter von Verbandspräsident Markus Prock noch Potenzial. Wichtig sei auch, dass das aktuelle Material gut funktioniere: „Das motiviert.“ Seit dem Frühjahr tüftelt der deutsche Triple-Olympiasieger Georg Hackl für die Österreicher statt davor für die Deutschen.
Das hat sich wohl auch bei den Doppelsitzerinnen bemerkbar gemacht. Egle/Kipp triumphierte in dieser für 20026 neuen Olympia-Disziplin ebenso nach zwei Laufbestzeiten vor den Deutschen Jessica Degenhardt/Cheyenne Rosenthal. Dritte wurden die Italienerinnen Andra Vötter/Marion Oberhofer (+0,233). Elf Schlitten waren am Start. „Das ist gewaltig“, meinte Selina Egle. Am Ende des ersten Heats hatten die beiden einen Fehler, ließen sich davon aber nicht aus der Ruhe bringen. „Wir haben uns gedacht, einfach noch einmal locker sliden, dann passt das schon.“
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