Wut-Anrufe der Pflegekräfte in der „Krone“-Redaktion. Sie sind stinksauer, weil aus dem versprochenen zusätzlichen Gehalt von 2000 Euro am Ende nur 800 Euro übrigbleiben.
Martin R. ist seit zehn Jahren als Pfleger tätig. Als er am 1. Dezember auf sein Konto schaute, traute er seinen Augen nicht. Vom 2000-Euro-Pflegebonus bleibt am Ende nicht einmal ein vierstelliger Betrag übrig. „Ich habe noch nie bei einer Zeitung angerufen, um mich zu beschweren. Aber jetzt bin ich schwer enttäuscht“, so Martin R. Der Pfleger ist nicht der Einzige, der deswegen in der „Krone“-Redaktion seinen Unmut kundtat.
Das Geld kommt erst dieser Tage an
Im Mai hat die Regierung den Pflegekräften einen Bonus in Höhe von einem Monatsgehalt versprochen. Das Geld kommt erst dieser Tage an. „Es bleiben 800 Euro übrig. Die Leute sind brennheiß und angefressen“, sagt Gerald Mjka, VIDA-Vorsitzender der Fachabteilung Gesundheit.
Es bleiben 800 Euro übrig. Die Leute sind brennheiß und angefressen.
Gerald Mjka, VIDA-Vorsitzender der Fachabteilung Gesundheit
Nicht alle bekommen den Bonus
Der Staat holt sich viel Geld zurück, indem er den Arbeitgeberbeitrag von 400 Euro sowie 18 Prozent Sozialversicherung und die Einkommenssteuer abzieht. Für zusätzlichen Ärger sorgt die Tatsache, dass die 158.000 registrierten Pfleger den Zuschuss bekommen, nicht aber Hebammen, Personal des medizinisch-technischen Dienstes und OP-Assistenten, die Tätigkeiten wie Pflegekräfte ausüben.
Niederösterreich legt 500 Euro drauf
Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) hat den Missstand schnell erkannt und legt jedem Pfleger in Niederösterreich 500 Euro auf den Pflegebonus drauf. Auch Pfleger Martin R. wohnt in Niederösterreich und hat Glück. „Das Geld gibt es aber auch nur wegen der Wahl im Jänner.“
Petja Mladenova und Ida Metzger, Kronen Zeitung
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