Laut Satellitenfotos:
Russen ernten in Ukraine Weizen im Milliardenwert
Russland hat laut Angaben der US-Raumfahrtbehörde NASA heuer wohl 5,8 Millionen Tonnen Weizen im Wert von rund einer Milliarde Dollar (rund 950 Millionen Euro) von ukrainischen Feldern geerntet, die nicht unter der Kontrolle des Landes liegen. Das teilte NASA Harvest, das Ernährungssicherheits- und Landwirtschaftsprogramm der Raumfahrtbehörde, mit.
Für die Erhebung nutzt NASA Harvest gemeinsam mit mehreren Partner-Institutionen Satellitendaten und Modellierungen. Insgesamt seien auf ukrainischem Gebiet in diesem Jahr bisher rund 26,6 Millionen Tonnen geerntet worden und damit deutlich mehr als vorhergesagt, schätzen die an dem Forschungsprojekt beteiligten Wissenschaftler. Das sei zwar weniger als die Rekordernte von 33 Millionen Tonnen im Vorjahr, aber nahe am Durchschnitt.
Zu 22 Prozent des Weizens im östlichen Teil des Landes habe die Ukraine aber wegen des Krieges keinen Zugang gehabt. Insgesamt seien rund 88 Prozent der Saat geerntet worden, bei vielen Feldern an den Frontlinien sei das scheinbar nicht der Fall gewesen.
Fast 30 Prozent weniger Getreide exportiert
Die Ukraine hat nach Daten des Landwirtschaftsministeriums in Kiew in der Saison 2022/23 bislang 29,6 Prozent weniger Getreide ausgeführt als in der vorherigen Saison. Insgesamt exportierte die Ukraine 18,1 Millionen Tonnen Weizen, Mais und Gerste. In der vorherigen Saison waren es noch 25,8 Millionen Tonnen. Wegen der russischen Invasion waren drei ukrainische Schwarzmeerhäfen fast sechs Monate blockiert.
Nach Angaben der Regierung könnte die Ukraine in diesem Jahr etwa 51 Millionen Tonnen Getreide ernten. Im Jahr 2021 hatte die Ernte noch einen Rekord von 86 Millionen Tonnen erreicht. Seitdem hat die Ukraine jedoch wegen des Kriegs Agrarland verloren und geringere Erträge erzielt.
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