„Karl Merkatz‘ Tod ist ein unersetzlicher Verlust für das heimische Kulturleben“, zeigte sich Wiens Bürgermeister Michael Ludwig „bestürzt über das Ableben des großen Volksschauspielers“.
„Karl Merkatz revolutionierte mit der kontroversiellen Figur des Elektrikers Edmund Sackbauer das heimische Fernsehen. Kein anderer Serien-Charakter polarisierte damals das Publikum so stark wie ,der Mundl‘“, so Ludwig weiter. „Er war so etwas wie ein früher ,Wutbürger‘.“ Doch bei „aller Grantigkeit“ habe dieser bereits sprichwörtlich gewordenen “echte Wiener, der nicht untergeht“, letztendlich „das Herz immer am rechten Fleck“.
Zwei typisch wienerische Figuren
Doch neben dem aufbrausenden Anti-Helden aus Ernst Hinterbergers legendärer ORF-Serie habe Merkatz noch eine andere typisch wienerische Figur geschaffen, „die uns allen ans Herz gewachsen ist: den ,Bockerer‘“, so der Stadtchef weiter.
In den gleichnamigen Verfilmungen von Franz Antel nach der Stückvorlage von Ulrich Becher und Peter Preses habe Merkatz jenen Wienerinnen und Wienern Gestalt gegeben, „die sich weigerten, sich von der antisemitischen Hetzte der Nationalsozialisten nach dem sogenannten ,Anschluss‘ duckmäuserisch vereinnahmen zu lassen“. Merkatz‘ Bockerer sei dadurch zum „Inbegriff von bodenständigem Eigensinn und eigenwilliger Zivilcourage“ geworden.
„Die Stadt Wien“, so Ludwig, „würdigte Karl Merkatz, diesen vielseitigen Ausnahme-Schauspieler und Menschendarsteller, mit der Ehrenmedaille in Gold für seine Verdienste um das Wiener Theater und als unvergleichlichen Darsteller typisch wienerischer Charaktere.“
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