Wegen Ölembargo der EU
Kreml baut „Schattenflotte“ aus alten Tankern auf
Um die westlichen Sanktionen zu umgehen, hat Russland offenbar still und heimlich mehr als hundert gebrauchte Tanker, die in Kürze verschrottet worden wären, aufgekauft. Laut Angaben der „Financial Times“ will der Kreml mit dieser „Schattenflotte“ offenbar sein Öl weltweit an den Mann bringen. Als mögliche Destinationen gelten etwa China, die Türkei oder Indien.
Laut Angaben von Rystad Energy, einem weltweit führenden Analyseunternehmen für die Öl- und Gasindustrie mit Hauptsitz in Oslo (Norwegen), hat Russland heuer 103 Tanker gekauft, die unter anderem den Iran und Venezuela bedienen, zwei Länder, die unter westlichem Ölembargo stehen.
Laut „Financial Times“ bezeichnet die Ölschifffahrtsbranche diese Schiffe als Russlands „Schattenflotte“. Mit dieser soll offenbar das am Freitag beschossene EU-Verbot für Lieferungen von Rohöl, dessen Preis über dem EU-Preisdeckel (60 Dollar pro Barrel) liegt, über den Seeweg, das am Montag in Kraft tritt, umgangen werden.
Die EU will Russland gemeinsam mit internationalen Partnern - darunter Australien und die G7 - dazu zwingen, Erdöl künftig unter dem Marktpreis an Abnehmer in anderen Staaten zu verkaufen. So soll geregelt werden, dass für russische Ölexporte wichtige Dienstleistungen künftig nur noch dann ungestraft geleistet werden dürfen, wenn der Preis des exportierten Öls die Obergrenze von 60 US-Dollar pro Barrel (159 Liter) nicht überschreitet.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.