Volle Geschäfte, bestens besuchte Weihnachtsmärkte - die Teuerung scheint die Vorarlberger nicht sonderlich zu beeindrucken. Das freut insbesondere den heimischen Handel, der auf ein gutes Weihnachtsgeschäft hoffen darf.
Am Bregenzer Weihnachtsmarkt musste man sich am Wochenende teils in Geduld üben, um ein Raclette-Brot oder einen Glühwein zu ergattern. Vor den Verkaufsständen bildeten sich lange Schlangen, man fühlte sich an jene Zeiten erinnert, in denen Corona noch eine mexikanische Biersorte und Inflation ein Phänomen eines längst vergangenen Jahrhunderts war.
Ein ähnliches Bild bot sich in den Shopping-Hotspots Vorarlbergs: Durch die Dornbirner Innenstadt zogen scharenweise Menschen mit Einkaufstaschen in der Hand, im Messepark war der Trubel derart groß, aus würde Freibier ausgeschenkt werden. Burkhard Dünser, der Geschäftsführer von Vorarlbergs größten Einkaufszentrum, will zwar noch kein Zwischenfazit abgeben, zeigte sich aber optimistisch, dass das heurige Weihnachtsgeschäft gut ausfallen wird.
Ein wenig konkreter wurde da schon Clemens Sagmeister, Obmann der Wirtschaftsgemeinschaft Bregenz: „Die Grundstimmung ist sehr gut, die Rückmeldungen der Geschäftstreibenden sind durchwegs positiv.“ Auffallend sei die große Zahl an Gästen aus der Schweiz und aus Deutschland, der Weihnachtsmarkt ziehe viele Besucher an. Es sei jedenfalls nichts davon zu spüren, dass sich die Menschen aufgrund der Teuerung bei den Weihnachtseinkäufen zurückhalten würden: „Schon der erste Adventsamstag war sehr gut, wir sind sehr zufrieden und hoffen, dass es so weitergeht!“
Eine „Inflations-Depression“ kann auch Manfred Böhmwalder, Obmann des Vereins „Wirtschaft amKumma“, nicht ausmachen. Die Kunden würden zwar sehr bewusst einkaufen, eine besondere Sparsamkeit sei aber nicht festzustellen: „Wir merken es auch auf den Weihnachtsmärkten: Die Leute wollen sich etwas leisten. Der Wunsch, zusammenzukommen und sich zu treffen, ist ganz stark ausgeprägt.“ Trotz aller Krisen, die Vorfreude aufs Weihnachtsfest lassen sich die Vorarlberger also offensichtlich nicht nehmen. Und so könnten auch beim so arg gebeutelten Handel zum Ende des Jahres doch noch die Kassen kräftig klingeln.
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