Experte zweifelt

Embargo auf russisches Öl wohl kaum spürbar

Österreich
05.12.2022 11:58

Das EU-Embargo und ein Preisdeckel auf russisches Rohöl, die ab Montag gelten sollen, dürften sich nur wenig auf Österreich auswirken, schätzt der Energie-Experte Walter Boltz. Österreich importiere schon länger kaum mehr Erdöl aus Russland. Der ehemalige E-Control-Chef rechnet aber mit leichten Preisaufschlägen. Bei Diesel, Benzin und Heizöl könnten die Preise für einige Wochen auch stärker steigen - Boltz sprach von fünf bis zehn Prozent.

Zum Wochenstart tritt ein weitgehendes Embargo der Europäischen Union (EU) auf russisches Erdöl, das via Seeweg angeliefert wird, in Kraft. Zudem will die EU mit anderen großen Ländern eine Preisobergrenze für russisches Erdöl durchsetzen. Beides soll Russland finanziell treffen und ist eine Reaktion auf den Krieg Russlands gegen die Ukraine. Welche Gegenmaßnahmen Russland ergreifen wird, ist noch offen, erinnert Boltz im Ö1-„Morgenjournal“.

Walter Boltz als damaliger Chef der E-Control bei einer Pressekonferenz im Jahr 2014 (Bild: E-Control)
Walter Boltz als damaliger Chef der E-Control bei einer Pressekonferenz im Jahr 2014

EU-Embargo soll im Februar ausgeweitet werden
Im Februar soll das EU-Embargo auch auf Diesel und Benzin aus Russland ausgeweitet werden. Auch hier rechnet Boltz mit Preiserhöhungen zwischen zehn und zwanzig Prozent während ein bis zwei Monaten.

Der ab Montag geltende Preisdeckel von 60 Dollar pro Barrel (159 Liter) für Öl aus Russland werde das Land kommerziell kaum Treffen. Zuletzt habe russisches Rohöl (Sorte Urals) rund 64 Dollar gekostet, so der Energie-Experte weiter.

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