Viele Probleme und Ursachen, die zu einem Blackout führen können, kumulieren sich diesen Winter. Neben der Strommangellage und dem kühleren Wetter sei auch Sabotage nach wie vor ein großer Unsicherheitsfaktor, wie wir es bei Nord Stream 1 und 2 gesehen haben, erklärt der Präsident der österreichischen Gesellschaft für Krisenvorsorge, Herbert Saurugg im krone.tv-Talk mit Jana Pasching. Auch geplante Stromabschaltungen, so wie es Regierungen derzeit planen, um einen Blackout zu verhindern, hätten „Folgewirkungen, die einen Rattenschwanz an Problemen mit sich ziehen.“
Anfang November wurde ein Stresstest bei der Stromversorgung durchgeführt. Die Quintessenz laut Energieminsterin Leonore Gewessler: Die Situation wird „äußerst herausfordernd, bleibt aber beherrschbar“. „Wenn Flächenabschaltungen drohen, befürchte ich, dass diese Modelle das Ausmaß der Schäden nicht mehr abdecken können“, so Saurugg. „Die Auswirkungen wären massiv, auf die wir auch als Gesellschaft nicht wirklich vorbereitet sind.“ So stehe neben Lebensmittelgeschäften auch die gesamte Industrie, etwa auch die Nahrungsmittelindustrie still. Kühe können etwa nicht gemolken werden, Schweine nicht gefüttert, die Milch nicht verarbeitet. „Ohne Vorsorge wird das eine böse Überraschung“, so Saurugg.
„Ohne Vorsorge wird das eine böse Überraschung“ Aber es sei aber keine Notwendigkeit, sich ständig Angst zu machen, sagt Saurugg. Vieles hänge von uns selbst ab. „Wenn wir die Vorsorge treffen und auch schauen, dass es im Umfeld getroffen wird, dann kann man entspannter leben. Aber wenn wir erwarten, dass etwa das Bundesheer kommt, und uns in Zaum hält, dann wird das nicht passieren.“ Wenn wir es nicht schaffen, als Bevölkerung so miteinander umzugehen, dass wir uns nach wenigen Tagen noch in die Augen schauen können, dann kann uns niemand helfen. Besonders wichtig laut dem Experten: „Ohne Vorsorge wird das eine böse Überraschung.“
(Bild: krone.tv)
Viel Aufwand könne man sich ersparen, wenn man es sachlich angeht und die Basis-Vorsorge treffe. Man brauche in den seltensten Fällen einen Notstromaggregator, so Saurugg. Ein Trinkwasservorrat sowie Nahrung für 14 Tage und spezielle Medikamente, sofern man sie brauche, sind das A und O der Krisenvorsorge. Ebenso sinnvoll: Leuchtmittel, zu wissen, wo die nächste Notfallzentrale ist, sowie Müllsäcke, um verderbliche Ware zu verstauen, weil auch die Müllabfuhr nicht mehr fährt und Bargeld.
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