Mysteriöser Massentod
2500 tote Kaspische Robben in Russland gefunden
In der russischen Teilrepublik Dagestan im Nordkaukasus sind mehr als 2500 tote Kaspische Robben an Land gespült worden. Russische Behörden haben am Sonntag über den Fund der Tierkadaver an verschiedenen Stellen in und nahe der Hauptstadt Machatschkala berichtet.
Am Samstag war noch von bis zu 700 toten Robben die Rede gewesen. Die Ursache für das Verenden der geschützten Tiere war zunächst unklar. Die Untersuchungen liefen, die Zahl der Kadaver könne weiter steigen, hieß es seitens der Behörden. Eine erste Untersuchung der Kadaver hätten keine Hinweise auf Jagd oder Erstickung in Netzen ergeben und Wasserproben vorerst keine ungewöhnliche Schadstoffbelastung gezeigt.
„Größtes Massensterben seit zehn Jahren“
„Das ist das größte Massensterben der Kaspischen Robbe der vergangenen zehn Jahre. Die Gründe werden ermittelt nach der Durchführung der Laboruntersuchungen des pathologischen Materials der toten Tiere“, zitierte die staatliche Nachrichtenagentur TASS einen Behördensprecher.
Die Kaspische Robbe gehört zu den vom Aussterben bedrohten Arten und steht unter besonderem Schutz. Ihr Bestand ist in den vergangenen 100 Jahren laut Tierschützern um rund 90 Prozent zurückgegangen - auch wegen der zunehmenden Verschmutzung des Kaspischen Meeres, wo etwa Öl gefördert wird.
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Population der Tiere ist stark gesunken
Die Tiere sterben nach Angaben von Experten durch Öllecks, Wilderei und Überfischung. Die Population ist nach Schätzungen zufolge von mehr als einer Million Exemplaren Anfang des 20. Jahrhundert auf rund 68.000 Robben gesunken.
Erst vor vier Wochen waren 131 tote Robben an das Ufer des Kaspischen Meeres in Kasachstan angespült worden. Die kasachische Regierung hatte die Tiere im November 2020 auf die Liste der vom Aussterben bedrohten Arten gesetzt.
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