Wegen NS-Wiederbetätigung musste sich am Montag ein 44-jähriger Brite am Landesgericht in Feldkirch verantworten. Da er an einer paranoiden Schizophrenie leidet und das Gericht künftig von weiteren Taten ausgeht, kommt er in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher.
Vergangenen April sorgte der Brite vor dem Polizeiposten in der Feldkircher Innenstadt für mächtig Wirbel. „Tötet alle Juden! Nazi durch und durch! Nazi für immer!“, brüllte der 44-Jährige in englischer Sprache und hob die Hand zum Hitlergruß. Der aggressive Mann wurde daraufhin verhaftet und später ins Landeskrankenhaus Rankweil gebracht. Dort wetterte er weiter kräftig gegen die Juden, weil er der festen Auffassung sei, dass diese ihm sein Geld wegnehmen wollen.
Nach mehreren Untersuchungen sind sich die Mediziner in Rankweil einig: Der Mann leidet an einer paranoiden Schizophrenie. Und das schon seit vielen Jahren. Das bestätigen schließlich auch die Zuständigen der britischen Botschaft.
„Ich wehre mich, in dem ich mit Nazis sympathisiere“
Im Prozess räumte der Betroffene, der glaubt Investment Banker und Doppelstaatsbürger von Großbritannien und Liechtenstein zu sein, „einen Vorfall“ ein und schoss dabei wieder scharf: „Ich verteidige mein Leben gegen das jüdische Volk. Ich verteidige mein Geld, das die Juden mir wegnehmen wollen. Ich wehre mich dagegen, in dem ich mit den Nazis sympathisiere. Und ich werde es wieder tun!“
Deshalb kam auch Gerichtsgutachter Primar Reinhard Haller in seiner Expertise zum Schluss, dass der Betroffene vorerst in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher gehört. Auch im Hinblick darauf, dass sich der Gesundheitszustand des Briten, seit dessen Einlieferung und Behandlung im April, verschlechtert hat.
Der Forderung folgten die acht Geschworenen. Sie sprachen den Betroffenen der Taten für schuldig, gehen aber auch von dessen damaliger Unzurechnungsfähigkeit aus. Der Beschluss ist rechtskräftig.
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