Die Spatzen pfiffen es bereits von den noch immer nicht begrünten Dächern: Die Signa verabschiedet sich aus der Innenstadt von St. Pölten und hat das 14.000 große Areal zwischen Rathausplatz und Promenade an die SÜBA AG verkauft.
Ob die Wiener Immobilienentwickler rund um Investor Klemens Hallmann das 100-Millionen-Euro-Projekt auch wie geplant umsetzen wollen, ist noch unklar. Bislang ist lediglich bestätigt, dass sie die Liegenschaft zu einem „urbanen Quartier mit vielfältigen Nutzungsmix“ umsetzen wollen. Doch der überraschende Rückzug der Signa-Gruppe bringt den Zeitplan ins Wackeln, ursprünglich war ein Baustart Ende 2022 geplant. Ob die Abbrucharbeiten aber noch heuer beginnen, ist ungewiss. Mit Details knausert man nämlich auch bei der Stadt. Man verweist auf Gespräche zur Baubewilligung in den kommenden Wochen. Die notwendige Änderung des Flächenwidmungsplanes für die Rossmarkthöfe mit Wohnungen, Büros, Hotel samt Kongresszentrum, Tiefgarage und dem geplanten Leiner-Küchenzentrum ist soweit durch.
Ist Verkauf wirklich eine Überraschung?
In einer schriftlichen Stellungnahme verweist die Signa nun darauf, dass man grundsätzlich keine Immobilien im Bestand halte: „Unser Kerngeschäft reicht vom Ankauf einer Liegenschaft über die potenziell erforderliche Änderung des Flächenwidmungs- und Bebauungsplanes sowie die Planung bis zur Baubewilligung und die Realisierung.“ Also dürfte sich der Weg durch alle baurechtlichen Instanzen schon gelohnt haben.
Dass bürokratische Hürden für den Ausstieg der Development-Sparte von Investor René Benko verantwortlich sind, wie in regionalen Medien spekuliert wurde, will die Signa nicht bestätigen. Die Entscheidung sei nach einer Evaluierung gefallen: „Im Falle der Rossmarkthöfe war das Interesse zahlreicher Marktteilnehmer an einem Erwerb enorm. Daher wurde das einreichfähige Projekt an einen renommierten Bauträger verkauft“, wird betont.
Großprojekt bei St. Pöltner Seen in Planung
Die Immobiliengruppe ist allerdings nicht nur in der Innenstadt aktiv, sondern plant auch ein Großprojekt auf den sogenannten WWE-Gründen beim Seengebiet. Dieses soll „planmäßig weiterentwickelt werden“, heißt es. Wie der Plan der Signa aber konkret aussieht, man sich also wieder vor dem Spatenstich verabschiedet, ist indes offen. Noch im Dezember soll jedenfalls eine Jury über den Architekten-Wettbewerb entscheiden.
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