Für die Deutschförderklassen in Wien hagelt es wieder einmal Kritik. Dabei bleiben in diesen Klassen nur 15 Prozent der Schüler sitzen.
Die schlechten Resultate der Deutschförderklassen nimmt Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS) nun zum Anlass, einmal mehr die Abschaffung dieser zu fordern. Der ÖVP zufolge hat die Stadt aber maßgeblich selbst zum Misserfolg beigetragen.
Deutschförderklassen haben zu viele Schüler
So werden immer weniger Planstellen für die Deutschförderung eingesetzt. Auch die Klassengröße bereitet Probleme. Eine Deutschförderklasse hat zwischen 16 und 20 Schüler, manchen sogar 21 und mehr. Zudem besucht nicht einmal die Hälfte (42 Prozent) der außerordentlichen Schüler in Wien (10.725) auch tatsächlich eine Deutschförderklasse. Die restlichen Kinder besuchen Deutschförderkurse.
Sprachförderung im Kindergarten de facto nicht vorhanden
Zudem würde auf Schulen eine große Aufgabe zukommen, denn in den Kindergärten wird Sprachförderung großteils verabsäumt. 62 Prozent der 3- bis 5-jährigen Kindergartenkinder haben eine andere Umgangssprache als Deutsch. Damit hebt sich Wien stark vom Rest Österreichs ab, wo im Durchschnitt 20 Prozent nicht Deutsch sprechen.
Die Deutschförderklassen funktionieren, wenn Wien sie nicht sabotiert!
Bildungssprecher Harald Zierfuß (ÖVP)
Deutschförderklassen zeigen Wirkung
Dagegen würden Zahlen der Statistik Austria die Wirkung der Förderklassen zeigen: Ein Drittel der Kinder benötigt nach einem Jahr Deutschförderklassen gar keine Sprachförderung mehr, die Hälfte wird noch in Deutschförderkursen gefördert, braucht aber keine Deutschförderklasse mehr. Nur rund 15 Prozent sind „durchgefallen“.
„Keine Separation, sondern mit Fast-lane zur Integration“
„Wir wollen, dass außerordentliche Schüler von Beginn an die gleichen Bildungschancen wie alle anderen Kinder haben. Ohne Deutsch ist Chancengerechtigkeit nicht gegeben“, sagt Bildungssprecher Harald Zierfuß (ÖVP).
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.