Familie wurde bedroht

Kleinkind war „zu laut“: Nachbar kam mit der Axt

Weil ihr erst ein Jahr altes Mädchen weinte, wurde die Familie Prokic mit einer Axt bedroht. Nun überlegt sie sogar, ihre Wohnung in Pottendorf zu verkaufen.

(Bild: Judt Reinhard)

Weil ihn das Weinen eines erst ein Jahr alten Kleinkinds geweckt hatte, drohte ein 45-Jähriger einer benachbarten Familie in Niederösterreich sogleich mit Mord.

„Wenn mich dein Kind noch einmal aufweckt, werde ich dich und deine Familie umbringen.“ Mit diesem Satz war die Erholung aus dem gerade erst beendeten Urlaub für die Familie Prokic aus Pottendorf im Bezirk Baden abrupt verpufft. Die Drohung stammt vom Nachbarn (45), der mit einer Axt bewaffnet vor der Tür stand.

Das Weinen des ein Jahr alten Kinds habe ihn nämlich kurz nach 20 Uhr aus dem Schlaf gerissen. „Wir sind gerade erst heimgekehrt, als er plötzlich da stand“, schildert Familienvater Darko Prokic (29).

Kein Interesse an gemeinsamer Lösung
Der 29-Jährige alarmierte daraufhin sofort die Polizei, wenig später klickten schon die Handschellen für den streitsüchtigen Nachbarn, der schon in der Vergangenheit das Ehepaar mehrmals wegen Lärmerregung angezeigt hatte. „Das ging schon los, als meine Frau schwanger war. Auch damals hat er uns schon häufig vorgeworfen, dass wir zu laut seien. Aber angeblich zu Uhrzeiten, an denen ich aber berufsbedingt schon schlafe“, schildert Prokic. Er hatte sogar versucht, gemeinsam eine Lösung zu finden. „Aber er ist ja gar nicht daran interessiert“, so Prokic.

In U-Haft
Zumindest das Schreien eines Kleinkinds kann den 45-Jährigen derzeit nicht stören. Er sitzt nämlich seitdem in der Justizanstalt Wiener Neustadt in Untersuchungshaft und muss sich wegen versuchter schwerer Nötigung verantworten. Die Familie Prokic überlegt indes, ihre Wohnung zu vermieten oder sogar zu verkaufen: „Das wäre aber schade. Wir haben sie selbst erst vor drei Jahren gekauft und viel Geld investiert.“ An ein normales Weiterleben wie bisher sei aber nicht mehr zu denken.