Das angeklagte vietnamesische Ehepaar betreibt in Salzburg ein Nagelstudio. Der Anklage nach sollen sie fünf Arbeiter ausgebeutet haben: mit einem Hunger-Lohn. Beim Prozess am Dienstag bestritten sie die Vorwürfe.
Ursprünglich stammt das angeklagte Ehepaar (31, 32) aus Vietnam, beide haben aber einen tschechischen Pass. Und beide betreiben ein Nagelstudio in Salzburg: er als Chef, sie als mitarbeitende rechte Hand. Dem Paar wird nun vorgeworfen, fünf Arbeiter ausgebeutet zu haben. Laut dem Strafantrag nach § 116 Fremdenpolizeigesetz sollen sie fünf vietnamesische Arbeiter über zwei Monate - zwischen Mitte April und Ende Juni 2022 - zu je 50 Stunden pro Woche beschäftigt haben, ihnen aber nur 420 Euro Lohn pro Monat gezahlt haben.
Richterin will Zeugen hören und vertagte
Zudem sollen sie gefälschte, tschechische Reisepässe für die Arbeiter bereitgehalten haben. Durch die Finanzpolizei kam der Fall auf. Doch beim Prozess am Dienstag bestritt das Ehepaar die Vorwürfe. Der Nageldesigner bezeichnete die Opfer-Aussagen als „Lügengeschichte“. Die fünf Arbeiter hätten nur 12 Stunden pro Woche gearbeitet. Er erzählte, dass er den Arbeitern die Pässe vor Dienstbeginn abgenommen und erst nach Ende des Arbeitstages wieder ausgehändigt habe. „Ich wusste nicht, dass das in Österreich verboten ist.“ Dass es Fälschungen waren, will er auch nicht gewusst haben. Prozess vertagt.
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