Laut UN-Diplomaten:
Russland bestellte Hunderte Drohnen vom Iran
Nach den mutmaßlich ukrainischen Drohnenangriffen auf Militärstützpunkte in Russland (siehe Video oben) hat die US-Regierung erklärt, sie habe Kiew nicht zu Angriffen auf Russland „ermutigt“ oder „befähigt“. Es sei jedoch wichtig, zu verstehen, „was die Ukrainer tagtäglich durch die anhaltende russische Aggression erleben“, unterstrich US-Außenminister Antony Blinken. Unterdessen ist bekannt geworden, dass die russische Regierung offenbar erneut Hunderte Drohnen und ballistische Raketen aus dem Iran bestellt hatte.
„Wir wissen, dass der Iran plant, seine Lieferungen von unbemannten Flugkörpern und Raketen an Russland in erheblichen Mengen zu erhöhen“, teilten Diplomaten bei den Vereinten Nationen in New York mit. Moskau wolle damit dem akuten Mangel an militärischem Nachschub begegnen. Es handle sich um mehrere Hundert Lenkflugkörpern und Hunderte Drohnen. „Ich glaube nicht, dass sie schon versandt wurden, aber sie stehen eindeutig in den Auftragsbüchern“, hieß es aus New York.
Kamikaze-Drohnen aus dem Iran
Der Iran hatte übereinstimmenden Berichten zufolge bereits im August Drohnen nach Russland geschickt, die zum Beispiel für Angriffe auf militärische Objekte wie Radaranlagen und Artillerie benutzt werden können. Wenige Wochen später attackierten Russlands Streitkräfte Ziele in der Ukraine mehrfach mit iranischen Kamikaze-Drohnen vom Typ Schahed 136, die mit hoher Geschwindigkeit auf ihr Ziel stürzten und große Schäden anrichteten. Die EU-Staaten verhängten daraufhin zusätzliche Sanktionen gegen den ohnehin schon mit einer Reihe von Strafmaßnahmen belegten Iran.
Die Führungen in Moskau und Teheran bestreiten offiziell, dass in der Ukraine iranische Drohnen eingesetzt werden. Allerdings meinten auch russische Militärexperten in Staatsmedien, dass es sich um unbemannte Flugzeuge iranischer Bauart handle, die Russland unter dem Namen Geran - zu Deutsch: Geranie - in der Ukraine einsetze. Am Boden entdeckte Trümmerteile scheinen ebenfalls darauf hinzudeuten. Russland und der Iran arbeiten seit Langem militärisch zusammen.
US-Bericht: Reichweite von HIMARS-Raketenwerfer verändert
Das tun auch die Ukraine und die USA. „Wir stellen der Ukraine das zur Verfügung, was sie auf ihrem souveränen Territorium - auf ukrainischem Boden - braucht, um gegen die russischen Aggressoren vorzugehen.“ Außenamtssprecher Ned Price lehnte es allerdings am Dienstag ab, einen Bericht des „Wall Street Journal“ zu kommentieren, wonach die USA die an die Ukraine gelieferten US-Raketenwerfersysteme vom Typ HIMARS so verändert haben sollen, dass sie nicht mehr nach Russland abgefeuert werden können. US-Präsident Joe Biden hat öffentlich erklärt, dass er Raketen mit größerer Reichweite für die Ukraine nicht unterstütze, da er eine Eskalation befürchte, durch die sein Land in einen direkten Konflikt mit Russland geraten könnte.
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