„Recht auf Vergeltung“
Taliban starten wieder öffentliche Hinrichtungen
Die Schreckensherrschaft der Taliban scheint endgültig wieder in Afghanistan angekommen zu sein. Wie ein Sprecher der radikalislamischen Gruppierung erklärte, wurde am Mittwoch erstmals wieder eine Person öffentlich hingerichtet. Dabei handelt es sich um einen wegen Mordes verurteilten Mann aus dem Bezirk Andshil in der Provinz Herat. Die Taliban rechtfertigen dies mit dem im islamischen Recht zulässigen Vergeltungsprinzip.
Österreichs Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) erklärte nach der Machtübernahme durch die Taliban in Afghanistan, dass man die Terrorgruppe an ihren Taten messen müsse - nun scheinen sich sämtliche Befürchtungen zu bewahrheiten. Die Hinrichtung fand „während einer öffentlichen Versammlung von Einwohnern“ statt, wie Taliban-Sprecher Sabihullah Mujahid erklärte.
Islamisches Recht vor Rückkehr
Mitte November hatte Taliban-Chef Hibatullah Akhundzada die Richter des Landes zur vollen Umsetzung des islamischen Rechts und seines Strafenkatalogs aufgefordert - dazu gehören öffentliche Hinrichtungen, Steinigungen und Auspeitschungen sowie bei Dieben die Amputation von Gliedmaßen.
Seitdem wurden mehrere Menschen wegen diverser Vergehen öffentlich ausgepeitscht. Die Hinrichtung in Farah ist jedoch die erste, die offiziell bekannt gegeben wurde. Die radikalislamischen Taliban hatten bei ihrer erneuten Machtübernahme im August vergangenen Jahres zunächst angekündigt, weniger hart vorgehen zu wollen als während ihrer ersten Herrschaft von 1996 bis 2001. Inzwischen aber wird die Miliz immer radikaler.
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