Das Knie lässt Leo Greimls Rückkehr am Freitag im Test-Hit gegen Rapid noch nicht zu. Dennoch ist die Begeisterung in Gelsenkirchen ungebrochen, lediglich dessen Dialekt macht den Deutschen noch Schwierigkeiten ...
Auf der Klub-Homepage gibt es sogar einen Countdown bis zum Anpfiff in Hütteldorf. Wenn schon testen, dann richtig - denkt man sich zumindest bei Schalke. Donnerstag steigen die Knappen in den Flieger nach Wien. Ein Mann wird am Freitag (19 Uhr, 8500 Tickets sind weg) in seiner alten Heimat Hütteldorf gegen Rapid aber fehlen: Leo Greiml!
Zurück in den Laufschuhen
„Es wäre richtig cool gewesen, gegen meine Freunde aufzulaufen", stattdessen muss der 21-Jährige in Gelsenkirchen sein Aufbauprogramm fortsetzen. Die Folgen seiner Meniskusverletzung im Oktober. Fast genau ein Jahr nach dem Kreuzbandriss noch im Rapid-Trikot. Wieder im rechten Knie. „Jetzt reicht es mit den Verletzungen", sagt der Innenverteidiger, der letzte Woche erst wieder mit dem Lauftraining beginnen durfte. Trotz der harten letzten Monate hat Greiml aber nichts von seinem Optimismus eingebüßt: "Wenn ich fit bin, habe ich die Qualität, um der Mannschaft zu helfen."
Das dachte er sich auch im Sommer, als er - obwohl noch in der Reha - ablösefrei in den Ruhrpott übersiedelte. „Mir war sofort klar, dass ich das Abenteuer wagen möchte." Bislang kam er für Schalkes Profis aber nur auf vier Einsätze. Es war ein Kreuz mit dem Knie. Dennoch war der mutige Schritt für ihn richtig: „Rapid ist schon groß, aber wenn beim Tag der offenen Tür 70.000 Fans deinen Namen rufen, ist das schon ein Aha-Moment", grinst Greiml.
„Schalke ist eine ganze andere Dimension.“
Auch was die negative Hysterie betrifft. Gefühlt wechseln halbjährlich die Trainer. Seit Oktober versucht sich Thomas Reis. „Ich konnte mit jedem Trainer", hält sich Greiml bedeckt. „Wir hoffen, dass jetzt ein neuer Schwung reinkommt." Denn Schalke hängt als Bundesliga-Schlusslicht tief im Abstiegskampf. „Es sind nur wenige Punkte bis zu den Relegationsplätzen", bleibt Greiml positiv. „Bei uns ist hier jedes Spiel wie mit Rapid in der Europa League", versucht er, einen Vergleich zu finden. „Das Niveau kannst du aber mit Österreich nicht vergleichen."
Was ihm fehlt? Nicht viel. Okay, Gelsenkirchen ist nach vier Jahren in Wien eine Umstellung. Greiml wohnt ganz in der Nähe der Schalke-Arena, versteckt sich nicht, wird natürlich von den Schalke-Fans erkannt. „Manche schauen einen länger an, wenn sie mich sehen", lacht er. „Manche wollen ein Foto." Wobei er sich beim Small-Talk auch konzentrieren muss: „Beim Dialekt sollte ich mich umstellen", lacht der Horner. „Sonst versteht mich hier keiner."
Das Problem hatte er in Hütteldorf nicht. Rapids Spiele verfolgt Greiml nach wie vor via TV. Was anderes wird ihm auch am Freitag nicht überbleiben. Dafür wird sein Vater, ein glühender Rapid-Fan, im Allianz-Stadion sitzen. Und im kommenden Jahr in der Schalke-Arena - da will Greiml sein Comeback feiern ...
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