Ein schwer verletzter Jung-Krampus, sechs Festnahmen! Am Nikolaustag eskalierten zwei Krampusläufe. Hat der traditionelle Brauch ein Gewaltproblem? Die Polizei beruhigt: „Der Großteil der Veranstaltugen verläuft friedlich.“
Von ihren Verletzungen im Nackenbereich erholt sie sich nur zögerlich. Auch am Tag nach der schweren Attacke durfte eine 14-Jährige das Zeller Krankenhaus noch nicht verlassen. Ein Besucher des Saalfeldener Krampusrummels hatte die Jugendliche am Dienstagabend mitten im Stadtzentrum angegriffen. Die Jugendliche war selbst als Krampus unterwegs. Ein 22-Jähriger zog ihre Maske an den Hörnern gewaltsam nach hinten und verletzte die Pinzgauerin.
Appelle der Veranstalter waren zwecklos
Der Veranstalter des Laufs hatte noch im Vorfeld an die Vernunft der Besucher appelliert: „Auf keinen Fall darf an der Ausrüstung oder gar den Hörnern der Krampusse gezogen werden. In einem solchen Fall besteht Lebensgefahr für die Läufer durch Verletzungen an der Wirbelsäule oder im Genick“, heißt es in einem Info-Schreiben. Den Angreifer beeindruckte dies sichtlich wenig. Laut Polizei war er zum Tatzeitpunkt „offensichtlich durch Alkohol beeinträchtigt“. Einen Alkotest verweigerte der Mann. Zu dem Vorfall machte er bislang keinerlei Angaben. Die Einvernahme des Opfers steht noch aus.
Ein früherer Helfer im Organisationsteam des Saalfeldner Krampuslaufs wandte sich an die „Krone“: „Es gibt immer wieder solche Vorfälle. Halbstarke greifen Kinder-Krampusse an. Die Polizei ist mittlerweile immer verstärkt vor Ort.“
Gibt es lediglich in Saalfelden Probleme? Nein! Beim Krampuslauf in St. Johann am Dienstag nahm die Polizei gar sechs Personen vorübergehend fest. Drei Pinzgauer (16 bis 18 Jahre alt) und ein Bosnier (22) gingen auf Krampusse und Besucher los. Die Polizei musste einschreiten. Zwei Bekannte der Burschen (19, 21) griffen daraufhin die Beamten an – und wurden ebenfalls festgenommen.
Am Wochenende verprügelten Unbekannte einen Mann am Rande des Radstädter Krampuslaufs. Im November gab es bei einer Veranstaltung in Saalfelden zwei Verletzte.
Die Polizei hält auf „Krone“-Anfrage fest: „Der Großteil der Krampus-Veranstaltungen in Salzburg verläuft friedlich.“
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