Um den 15. November wurde der achtmilliardste Mensch geboren. Damit gibt es auf der Erde so viele Menschen wie noch nie! Das wird vielfältige Auswirkungen auf die Welt und unser Zusammenleben haben. Ob Klima, Rohstoffe oder Migration: die Talk-Gäste bei Katia Wagner sind sich sicher, dass sich die Herausforderungen verschärfen werden. Politikwissenschaftlerin und Migrationsaktivistin Monika Mokre betont: „Durch den Klimawandel wird es zu enormen Migrationsströmen kommen.“ Philosoph Hubert Niedermayr ist sich sicher: „Wenn wir so weitermachen wie bisher, gibt es uns keine 100 Jahre mehr ...“
Auch die Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm (ÖVP) beschäftigt der demografische Wandel. Während in den 50-er Jahren noch vier erwerbstätige Menschen einen Pensionisten getragen hätten, würden es „bald nur noch zwei“ sein.
Plakolm: „Bei Motivation der Jungen ansetzen“
Man müsse daher an der „Motivation der Jungen“ ansetzen, Vollzeit arbeiten zu gehen und auch dafür sorgen, dass ältere Menschen länger arbeiten.
Klimaaktivist: „Es geht um Leben und Tod“
Dass es laut den Berechnungen der Vereinten Nationen im Jahr 2057 bereits 10 Milliarden Menschen auf der Welt sein werden, hat auch eine Bedeutung für unser Klima. „Das Problem sind nicht die Menschen, sondern wie viele Emissionen wir produzieren“, erklärt Michael Spiekermann von der Bewegung „Fridays For Future“.
Er ist sich sicher: „Wir sind derzeit auf einem Kurs, wo unser Leben in Gefahr ist und wir werden größere Probleme als das Pensionssystem haben.“ Durch die Klimakrise werde nämlich die Armut, der Hunger, die Katastrophenwahrscheinlichkeit, aber auch die Migration steigen.
Migrationsaktivistin: „Migration kann auch seine Vorteile haben“
Diese Ansicht teilt auch Politikwissenschaftlerin und Migrationsaktivistin Monika Mokre: „Durch den Klimawandel wird es zu enormen Migrationsströmen kommen“. Das muss allerdings aus ihrer Sicht noch lange kein Problem sein, denn: „Migration kann auch positiv gesehen werden und seine Vorteile haben. Sie verjüngt zum Beispiel die Gesellschaft“, ist sich Mokre sicher. Wir müssten uns vielmehr „überlegen, wie alle Menschen auf der Erde ein würdevolles Leben führen können“. Sie erklärt: „Die wenigsten Leute gehen aus Abenteuerlust weg.“ Auch Österreich könne viel mehr tun, das geschehe aber aus einem „Unwillen“ heraus nicht.
Plakolm: „Österreich ist sehr attraktiv für Migranten“
Claudia Plakolm (ÖVP) sieht das wenig überraschend ein wenig anders. Österreich sei „sehr attraktiv“ für Flüchtlinge und Migranten: „Viele wollen in Österreich sicher aufwachsen, sich ein schönes Leben machen und für den notwendigen Kick Krawalle mit der Polizei hervorrufen.“ Die Staatssekretärin beobachte eine „Schieflage“, wenn zu „89 Prozent der Kinder und Jugendlichen, die flüchten, männlich“ sind. Wenn 35.000 Asylberechtigte in Österreich derzeit nicht in einem Arbeitsverhältnis stehen, muss man auch hier bei der „Arbeitsmotivation" ansetzen.
Philosoph: „Brauchen ein anderes Verständnis vom Leben“
Philosoph und Jurist Hubert Niedermayr ist sich sicher, dass wir eines Tages ein „ganz anderes Lebenssystem“ haben werden. „Wir werden unseren Lebensstil überdenken müssen“, glaubt der erfolgreiche Buchautor. Grundsätzlich vertraut er auf das Gute im Menschen: „Wenn es uns in 100 Jahren noch gibt, bedeutet das, dass wir Wege gefunden haben, zu koexistieren. Ich bin optimistisch!“
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