„Krone“-Kolumne

Europa gegen den Rest der Welt 5:3

WM 2022
08.12.2022 07:46

„Krone“-Sportchef Peter Moizi schreibt in seiner Kolumne über ein mögliches erstes WM-Endspiel mit afrikanischen Beteiligung.

Angriffslustig, athletisch und voller Selbstvertrauen. Herzerfrischend präsentierten sich die fünf Starter aus Afrika bei der WM, als Belohnung schaffte wenigstens eine Nation den Sprung unter die letzten acht.

Seit der WM 1990 in Italien, als Kamerun mit „Super-Oldie“ Roger Milla erst im Viertelfinale in der Verlängerung knapp an England gescheitert ist, wartet der zweitgrößte Kontinent auf den ganz großen Wurf. Vom ersten Endspiel mit afrikanischer Beteiligung wurde vor Katar 2022 geträumt, nun ist zumindest das erste Semifinale der WM-Geschichte in Reichweite.

Bislang reichte es für punktuelle Überraschungen, doch für einen wahren Sensationslauf fehlten Konstanz und Nervenstärke. Diesen Fluch sollte Marokko gegen die Spanier mit dem historischen 3:0 im Elfmeterschießen vertrieben haben ...

(Bild: AFP)

Brasilien, Argentinien und das Überraschungsteam aus dem Nordwesten Afrikas als Ausnahmen, sonst bleibt die Weltmeisterschaft in europäischer Hand. Die Spielweisen der Teams passen sich immer mehr an, viele Nationen verlieren ihre Identität und eigene Fußball-DNA.

Roger Milla (Bild: AFP or licensors)
Roger Milla

„Kein Wunder“, erklärte der einstige Weltstar Kaka der „Krone“ in einem Interview vor der Endrunde in Nyon, „früher sind die Spieler aus Brasilien, Argentinien, Asien oder Afrika mit 23, 24 Jahren nach Europa gegangen - mittlerweile verlassen die Talente schon mit 16, 17 ihre Heimat, um im Ausland ihre komplette Ausbildung zu absolvieren. Und dann bringen sie Stärken und Taktiken des europäischen Fußballs in ihre Nationalmannschaften ein.“

Abwehr und Mittelfeld stehen eng, durch die Mitte gibt es kaum ein Durchkommen, die gefährlichsten Angriffe gehen über schnelle Außenspieler - meistens sehen Fans nurBallstafetten ohne Raumgewinn. Tore zu verhindernsteht vor offensivem Risiko. Über weite Strecken fade Schonkost - umso besser schmecken Kantersiege wie jener von Portugal gegen die Schweiz - oder Top-Überraschungen à la Marokko. Weil genau solche magischen Momente Weltmeisterschaften einen unvergleichbaren Stempel aufdrücken.

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(Bild: KMM)



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