Wachmann verletzt
Iran vollstreckt erstes Todesurteil an Demonstrant
Weil er einen Wachmann bei einer Demonstration verletzt haben soll, ist ein 23-Jähriger im Iran hingerichtet worden. Es ist das erste Todesurteil in Zusammenhang mit den landesweiten Protesten, das vollstreckt wurde. Zuvor hatte der Oberste Gerichtshof die Berufung des Angeklagten Mohsen Shekari abgelehnt. Die Begründung: Der junge Mann habe mit seinem Protest ein „Verbrechen der Kriegsführung gegen Gott“ begangen.
Seitdem eine junge Frau Mitte September in Polizeigewahrsam im Iran starb, reißen die Proteste in der Islamischen Republik nicht ab. Auch Mohsen Shekari ging auf die Straße, um gegen das Regime zu demonstrieren - dafür bezahlte er nun mit seinem Leben. Er wurde am frühen Morgen erhängt.
Der junge Mann wurde Ende September bei einer Straßenblockade verhaftet. Er soll ein Mitglied der paramilitärischen Basidsch-Milizen mit einer Machete verletzt haben, wie die iranische Nachrichtenagentur Mizan berichtete. Vor dem Teheraner Revolutionsgericht sei er nun verurteilt worden. Gewöhnlich werden die Fälle dort unter Ausschluss der Öffentlichkeit verhandelt, was international kritisiert wird.
Ein Dutzend weitere Hinrichtungen befürchtet
Shekari war am 25. September verhaftet und am 20. November verurteilt worden. Menschenrechtsaktivisten sprachen von einem „Schauprozess‘“. Vielen anderen Häftlingen, die ebenfalls im Zuge der Demonstrationen festgenommen wurden, droht das gleiche Schicksal. Aktivisten warnen, dass mindestens zwölf weitere Menschen in den kommenden Tagen und Wochen hingerichtet werden könnten - auch sie wurden zum Tode verurteilt.
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