Die „Krone“ besuchte die Krippenbauschule in St. Florian bei Linz. In den Räumlichkeiten des Stifts wird viel Wissen weitergegeben. Im Rahmen von Kursen werden gemeinsam Weihnachtskrippen gebaut. Interessantes Detail: Viele der Teilnehmer kommen wieder.
Eine Katze sitzt am Heuboden, wo auch ein Bienenstock nicht weit ist. Und auf der einen Ecke des bergigen Geländes haben sich sogar zwei Raben niedergelassen... Für einen Moment geraten beim Anblick der Krippe sogar Josef, Maria und das Jesuskind in Vergessenheit. So viele Details wurden beim Bau des Kunstwerks berücksichtigt. „Soll ich das Licht im Stall einschalten?“, fragt Harald Roth, der Obmann des Vereins ist, der hinter der Krippenbauschule Stift St. Florian steht.
Weil er sich handwerklich betätigen wollte, ist er irgendwie in den Krippenbau hineingerutscht. Als „ansteckend“ beschreibt er die Faszination des Handwerks.
Nach einer Krippe ist meist noch nicht Schluss
„Viele unserer Teilnehmer sind Wiederholungstäter. Sie bauen immer wieder neue Krippen“, so Roth. In St. Florian werden jährlich - abhängig von der Nachfrage - drei bis vier Kurse mit jeweils sechs Terminen abgehalten. Ein Vereinsmitglied steht dabei zwei Teilnehmern mit Rat und Tat zur Seite: „Am Ende geht jeder mit einer selbst gebauten Krippe nach Hause.“
Unter den Arbeitsplätzen in der Werkstatt finden sich verschiedenfarbige Styrodur-Platten, aus denen Teile für das Gelände geschnitten werden. Auch Hauswände und Mauern werden daraus gebaut. Für die Konturen greifen die „Schüler“ zum Lötkolben. Manchmal reicht auch ein Fingernagel, mit dem etwa das Mauerwerk abgerundet wird.
Genauigkeit und Geschick sind gefragt, wenn’s um das Fertigen von Krippen geht. Die kleinen Teile erfordern einiges an Feinmotorik - ob’s der Bau eines Stapels mit Mini-Holzscheite geht oder das Fixieren der Dachbalken mithilfe von Holznägel. Roth greift zu einem Kunststoffgefäß, in dem grünes Säge- und Schleifmehl aufbewahrt wird. Mit den Fingern lässt er das Grün über das Gelände rieseln. „Jetzt gibt’s rund um der Krippe auch Gras“, lächelt er und schenkt sich ein Stamperl Gloria-Wasser ein, wie er es nennt. Der Nussschnaps hat Tradition - und gehört zu einem erfolgreichen Krippenbautag.
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