Weiter auf Rekordhoch

Haushaltsenergie im Oktober 50% teurer als 2021

Österreich
09.12.2022 06:43

Die Preise für Haushaltsenergie waren im Oktober um 50 Prozent höher als im Jahr davor, geht aus dem von der Österreichischen Energieagentur berechneten Energiepreisindex hervor. Die Energiepreise lagen weiterhin auf Rekordniveau und waren die zentralen Treiber der Inflation. November-Zahlen deuten zumindest kurzfristig auf eine leichte Entspannung bei den Spritpreisen hin, bei den Pelletspreisen dürfte der Aufwärtstrend vorerst gestoppt sein.

Im Vergleich zum Vormonat September war Energie für Haushalte um 1,6 Prozent teurer. Die Inflationsrate betrug im Oktober 11,0 Prozent, im Vergleich zu September dieses Jahres stieg der Verbraucherpreisindex um 1,0 Prozent. Auf den Großhandelsmärkten für Strom und Gas sei nach einem turbulenten Sommer wieder etwas Ruhe eingekehrt, so die Energieagentur. Das Preisniveau liege aber noch immer deutlich höher als vor dem Beginn des Ukraine-Kriegs bzw. der Corona-Pandemie.

Gleichzeitig kündigten immer noch viele Anbieter weitere Preiserhöhungen an. „Hier scheinen die Preisverwerfungen der letzten Monate noch nicht vollständig an alle Kundinnen und Kunden weitergegeben worden zu sein“, so Energieagentur-Geschäftsführer Franz Angerer. „Die Preise für Energie bleiben jedenfalls quer über alle Energieträger extrem hoch.“ Deshalb seien der sparsame Umgang mit Energie sowie das Nutzen von Energieeffizienzpotenzialen nach wie vor die wichtigsten Maßnahmen für Haushalte und Unternehmen.

Im Oktober haben sich Pellets und Gas im Vergleich zum Jahr davor am stärksten verteuert. Strom und Benzin wiesen die geringsten Steigerungen auf.

Diesel verteuerte sich stärker als Superbenzin
Die Preise für Superbenzin sind nach einem kurzen Abwärtstrend im September wieder leicht gestiegen. Sie waren im Oktober um 1,4 Prozent höher als im September. Im Vergleich zum Oktober vergangenen Jahres war Superbenzin um 27,5 Prozent teurer - eine 50-Liter-Tankfüllung kostete etwas mehr als 85 Euro und damit um 20 Euro mehr als vor einem Jahr. Diesel hat sich stärker verteuert: Im Jahresvergleich stieg der Preis um 48,6 Prozent, im Monatsabstand um 4,6 Prozent. Eine typische Diesel-Tankfüllung kostete im Oktober durchschnittlich knapp 100 Euro. Treibstoffe sind die wichtigste Komponente im Energiepreisindex (EPI).

(Bild: stock.adobe.com)

Strom verglichen mit September etwas billiger
Die Strompreise waren um rund ein Viertel (24,8 Prozent) höher als vor einem Jahr und wiesen damit den geringsten Anstieg aller Energieträger auf. Im Vergleich zum Vormonat September war Strom sogar um 6,8 Prozent billiger. Auf dem Endkundenmarkt gab es zwei gegenläufige Entwicklungen, erläutert die Energieagentur. Zum einen werden Arbeitspreise von Bestandskundenverträgen weiterhin weitläufig erhöht. Zum anderen sorgen im Vergleich zum Sommer niedrigere Großhandelspreise für eine Entspannung bei Float-Tarifen und angebotenen Neukundentarifen.

Gas wies mit einem Preisanstieg von 119 Prozent die zweithöchste Steigerungsrate nach Pellets im Jahresvergleich aus. Gegenüber September verteuerte sich Erdgas um 5,6 Prozent. Fernwärme kostete um 61,5 Prozent mehr als vor einem Jahr und war gegenüber dem Vormonat unverändert. Heizöl verteuerte sich gegenüber Oktober 2021 um 94,5 Prozent und im Vergleich zum heurigen September um 6,4 Prozent.

Aufwärtstrend bei Pelletspreisen gestoppt
Der Preis für Holzpellets stieg im Jahresvergleich um 163,4 Prozent und im Monatsvergleich um 7,1 Prozent. Brennholz kostete um 81,7 Prozent mehr als im Oktober 2021 und um 10,5 Prozent mehr als im September 2022. Bei den Pellets lasse nach wie vor die vermehrte Nachfrage die Preise steigen, so Energieagentur-Energiemarktexpertin Karina Knaus. Viele wollten aus den fossilen Heizungssystemen aus- und auf Biomasse wie Pellets umsteigen. Auch die Bevorratung habe verstärkt im Oktober stattgefunden. Zum anderen dauert es auf der Angebotsseite, bis Kapazitäten ausgeweitet werden können. „Aus den Novemberdaten für Pelletspreise sehen wir zumindest, dass der Aufwärtstrend gestoppt ist, weil die Lager der meisten Verbraucher gefüllt sind. Wie nachhaltig diese Entwicklung ist, wird sich jedoch zeigen.“

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