Nationalisten jubeln

Ausgetauscht: Kreml holte „Händler des Todes“ heim

Ausland
09.12.2022 10:37

In Moskau bejubeln nationalistische Kreise die Heimkehr von Viktor Bout, dem „Händler des Todes“. Der in den USA inhaftierte Waffenhändler wurde am Donnerstag gegen die US-Basketballerin Brittney Griner ausgetauscht, die in Russland wegen Drogenbesitzes einsaß. 

Trotz der riesigen Spannungen im Zuge des Ukraine-Krieges hatten sich Washington und Moskau auf den aufsehenerregenden Gefangenenaustausch geeinigt.

Austausch fand am Flughafen von Abu Dhabi statt
Die in Russland zu neun Jahren Haft verurteilte US-Basketballerin Griner und der in den USA hinter Gittern sitzende Waffenhändler Bout wurden in die Vereinigten Arabischen Emiraten geflogen, wo dann auf dem Flughafen von Abu Dhabi der Gefangenenaustausch stattfand.

Viktor Bout (Bild: AP)
Viktor Bout

Die Athletin war Anfang des Jahres auf dem Moskauer Flughafen Scheremetjewo mit einer geringen Menge Vape-Kartuschen und Haschisch erwischt und in einem als politisch motiviert kritisierten Prozess zu neun Jahren verurteilt worden.

Putin setzte sich für Bouts Freilassung ein
Für die Freilassung Bouts habe sich Präsident Wladimir Putin persönlich eingesetzt, betonte die russische Menschenrechtsbeauftragte Tatjana Moskalkowa. Gerade in rechten Kreisen in Russland wird der Deal gefeiert: „Der Austausch Bouts ist mehr als vorteilhaft: Hat die russische Obrigkeit 2019 noch angeboten, 15 Amerikaner für seine Rückkehr herauszugeben, so fand der Prozess jetzt nach der Formel 1 zu 1 statt“, schrieb der dem russischen Verteidigungsministerium nahestehende Militärblog „Rybar“ am Donnerstag. Zudem habe Moskau keinen wertvollen Spion oder Söldner freigeben müssen, sondern nur „eine gewöhnliche Basketballerin“.

Kritik von US-Republikanern
Nach Kritik von US-Republikanern, die den noch immer in Russland inhaftierten Amerikaner Paul Whelan im Stich gelassen sehen, rechtfertigte die Regierung in Washington ihr Vorgehen. „Es ging nicht darum, dass wir uns zwischen Brittney Griner und Paul Whelan entscheiden mussten“, sagte Außenministeriumssprecher Ned Price dem Fernsehsender CNN. Es sei darum gegangen, lieber einen als keinen Gefangenen freizubekommen. Die Russen hätten die Vorschläge der USA zur Freilassung Whelans blockiert. Der ehemalige Marine-Soldat war 2018 in Russland verhaftet und wegen angeblicher Spionage verurteilt worden.

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