Es ist der größte Wirtschaftsskandal in Deutschland seit 1945 - und Österreicher spielen dabei eine unrühmliche Hauptrolle. Wie konnte es sein, dass über Jahrzehnte durch alle Instanzen Betrügereien im Milliardenausmaß fortgeführt werden konnten, obwohl es schon 2010 die ersten Anzeigen gegeben hat? Wo war die deutsche Bankenaufsicht oder die Münchner Staatsanwaltschaft? Spätestens seit 2016 wurden in der „Financial Times“ detaillierte Vorwürfe gegen den „Börsendarling Wirecard“ veröffentlicht. Die Wirecard-Spitze mit dem smarten Österreicher Markus Braun und seinem Co Marsalek drohte kritischen Medien mit Millionenklagen. Dabei sind zeitgleich bis zu 3,9 Milliarden Euro verschwunden. Da wurden Auftraggeber erfunden, sind gigantische Beträge abgezogen worden - wo waren da all die Aufsichtsorgane? Im tiefen Winterschlaf? Oder unter der schützenden Decke prominenter und einflussreicher „Freunde“?
Ganz im Gegenteil: Wirecard wurde sogar in den „Olymp“ der 30 wichtigsten deutschen Konzerne aufgenommen, Deutschland war glücklich, endlich einen globalen Superstar an der Börse zu haben. Markus Braun wurde auch von prominenten österreichischen Politikern hofiert und in vertraute Kreise eingeladen, da wird es im Zuge des Wirecard-Prozesses noch brisante Enthüllungen geben.
Und immer schwebt die Kernfrage im Raum: Wie war es möglich, alle strengen Bilanzprüfungen, alle Behörden-Kontrollen jahrelang unbeschadet zu überstehen? Da wurde längst im Megastil betrogen, und keiner will etwas bemerkt haben?
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