Ein dicker Fisch in der serbisch-montenegrinischen Mafia wurde in Wien wegen schweren Raubes verurteilt. Mit sechs Clan-Brüdern habe er zwei Drogendealer brutal überfallen. Dafür fasst er nun elf Jahre nicht rechtskräftige Haft aus. Das Verfahren bildet aber anscheinend nur der Anfang: Gegen den 34-Jährigen werden mehrere Strafverfahren geführt ...
Drogen, Raub und Mord - ein Mafia-Boss, wie er im Buche steht. Wegen Letzterem verbüßte er bereits eine elfjährige Haftstrafe in Serbien. Diverse weitere Strafverfahren laufen. Es handelt sich um ein führendes Mitglied einer serbisch-montenegrinischen Bande. Die vor allem in Österreich Suchtgifthandel im ganz großen Stil betreibt.
„Ein perfekt inszeniertes Szenario“
Und genau ein solcher bringt ihn auch ins Wiener Landesgericht. Der 34-Jährige hat mit sechs Clan-Mitgliedern zwei Männer bei einem vorgetäuschten Kokain-Deal ausgeraubt. Erbeutet haben sie Drogen im Wert von einer halben Million Euro und 106.000 Euro in bar. „Ein perfekt inszeniertes Szenario“, beschreibt ein Ermittlungsbeamter den Raub schon am ersten Verhandlungstag.
Opfer schweigt aus Selbstschutz
Und auch der zweite Tag im Mafia-Prozess startet unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen: Der Trakt vor dem Saal weitgehend abgesperrt, umringt von Justizwachen und Mitarbeitern des Verfassungsschutzes. Der Angeklagte bleibt dabei, dass er nicht vor Ort gewesen sein will und schweigt. Nur noch eines der Opfer wird gehört - das aber auch nichts sagen möchte: „Mein Anwalt hat gesagt, ich soll nicht reden. Ich warte auf mein eigenes Verfahren und will mich da nicht in irgendetwas hineinreiten.“ Schließlich soll der 33-Jährige mit Kokain gehandelt haben.
Aber auch ohne eine Aussage des Opfers vor Gericht kommt der Schöffensenat schnell zu einem Schuldspruch: „Wir haben keinen Zweifel, dass der Angeklagte vor Ort war.“ Das bedeutet elf Jahre Haft für den Serben. Verteidiger Werner Tomanek meldet sofort Nichtigkeitsbeschwerde und Berufung gegen das Urteil an.
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