Nach den Bahnangestellten könnten nun auch Österreichs Busfahrerinnen und Busfahrer streiken. Am Mittwoch wurden die Kollektivvertragsverhandlungen ohne Ergebnis unterbrochen. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 15. Dezember vorgesehen.
Da teilte die Gewerkschaft Vida am Freitag in einer Aussendung mit. Die Arbeitgeber boten bisher eine Gehaltserhöhung um acht Prozent, die Gewerkschaft fordert hingegen ein Plus um 12,5 Prozent sowie Änderungen bei den Rahmenbedingungen. Laut ihr sollen geteilte Dienste ohne bezahlte Pause an einem Kalendertag abgeschafft werden. Darüber hinaus soll es bereits nach fünf Jahren im Dienst einen Lohnsprung geben. Bisher sind diese im Kollektivvertrag (KV) erst nach zehn und 20 Jahren vorgesehen.
Aktuell verdient ein Fahrer im ersten Jahr laut KV mindestens 2341,66 Euro brutto monatlich, Zulagen sind hier nicht berücksichtigt. Im zweiten bis zehnten Jahr sind es mit 2350,32 Euro aber nur knapp mehr, ab dem elften beträgt der Mindestlohn schließlich 2367,64 Euro brutto (Quelle: Wirtschaftskammer Österreich).
Branche hat 15.000 Beschäftigte
In Österreich arbeiten etwa 15.000 Buslenkerinnen und Buslenker, die von den aktuellen KV-Verhandlungen betroffen sind. „Die Kolleginnen und Kollegen brauchen jetzt aufgrund der explodierenden Teuerung kräftige Lohnerhöhungen, damit sie ihre laufenden Rechnungen weiter begleichen und ihr Leben finanzieren können. Bei einer aktuellen Inflation in Höhe von 10,6 Prozent und der prognostizierten Preislawine für das kommende Jahr war das Angebot der Arbeitgeber eindeutig zu niedrig“, sagte Markus Petritsch, einer der verhandelnden Gewerkschafter. Die Gewerkschaft sei „selbstverständlich verhandlungsbereit“.
Sollte es kommende Woche zu keiner Einigung kommen, sei ein Streik aber nicht ausgeschlossen. „Wir werden jetzt unsere Mitglieder über das Angebot der Arbeitgeber informieren und sie gleich vorsorglich darüber befragen, ob es angenommen werden soll oder ob sie bereit sind, zur Durchsetzung unserer Forderungen Kampfmaßnahmen bis hin zum Streik mitzutragen“, kündigte Petritsch in einer Aussendung an.
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