Pyrotechnik-Branche sieht sich mit herausfordernden Zeiten konfrontiert: Immer öfter wird hierzulande auf Feuerwerke verzichtet. Künftig will man aber über Vorurteile aufklären und vermehrt mit Nachhaltigkeit punkten.
Für die einen ist es ein spektakuläres Himmelsschauspiel, für die anderen verpönte Umweltverschmutzung: Gerade kurz vor dem Jahreswechsel spalten Feuerwerkskörper, Raketen und Knaller die Gemüter. Doch kaum eine Branche sieht sich dabei mit solch weitverbreiteten Mythen konfrontiert wie der Pyrotechnik-Handel: gesundheitsschädlich, laut, umweltverschmutzend, gefährlich, illegal! Auch alle großen Handelsketten haben in den vergangenen Jahren die Silvesterböller aus ihrem Sortiment verbannt – aus „Umweltschutzgründen“, wie es vielerorts heißt.
Illegale Böller sind ein Problem. Neben verbotenen Blitzknallsätzen können sie sehr schwere Verletzungen verursachen.
Rudolf Jost, Sprecher Pyrotechnikhandel
Nun hält die Branche dagegen - mithilfe einer eigens in Auftrag gegebenen Studie, die mit landläufigen Irrtümern aufräumen soll: „Laut aktueller Berechnungen verursachen Feuerwerke nur 0,20 Prozent des Gesamtschwebestaubes in Österreich. Der verursachte Feinstaub ist zudem wasserlöslich. Außerdem verursachen Feuerwerke lediglich 0,0002 Prozent der Gesamtemission“, hält Rudolf Jost, Sprecher des Pyrotechnikhandels in der Wirtschaftskammer fest.
Hierzulande seien auch alle Böller und Feuerwerksartikel auf 120 Dezibel Lautstärke beschränkt, gesundheitsschädliche Bestandteile, wie etwa Arsen, Blei und Quecksilber, sind schon lange verboten und werden bei der Einfuhr in die EU streng kontrolliert. Auch beim Umweltschutz lassen die Pyrotechniker aufhorchen: „Der Fokus wird immer mehr auf Nachhaltigkeit und Tierwohl gelegt“, so Jost. 99 Prozent der Feuerwerksraketen seien mittlerweile aus Karton-Halbschalen oder Graupappe gefertigt. „Die Böden der Batterien sind mit Sand oder ungebrannter Tonerde gefüllt. Römische Lichter bestehen ebenso aus Karton. Beim Verbundfeuerwerk wird eine Schutzabdeckung aus Papier oder biologisch abbaubarem Zellophan verwendet“, erklärt Thomas Köchl von der Firma Pinto-Feuerwerke.
Auf Zertifizierung achten
Auch in puncto Sicherheit will man aufklären: Denn durch illegale Feuerwerkskörper kommen immer wieder Menschen zu Tode. Einfache Faustregel: Feuerwerkskörper, die kontaktlos über das Internet bezogen werden können, sind illegal! Neben der Beratung im Fachhandel heißt es immer, auf eine CE-Kennzeichnung zu achten.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.