Intendant Markus Hinterhäuser steht fest hinter der neuen Generation. Sowohl auf der Bühne als auch im Publikum.
Herr Hinterhäuser, welche Möglichkeiten sehen Sie, auch beim Publikum jüngere Generationen anlocken zu können?
Ich bin der Meinung, hier geht es nicht um bestmögliche Strategien oder gar Tricks, wie man neues Publikum begeistern kann. Man gewinnt Publikum, wenn man aufrichtig ist. Es geht also um eine Verführung in die Musik, in die Oper, ins Schauspiel durch Aufrichtigkeit.
Meinen Sie nicht, dass junge Menschen dennoch eine Hemmschwelle vor den doch teils schweren Stoffen haben könnten?
Ich würde jedem jungen Menschen sagen: Komm einfach! Es gibt Karten, die so zugänglich sind. Die sind sogar billiger als ein Wochenende, das man in einem Lokal oder Restaurant verbringt. Es ist natürlich auch in Ordnung, wenn sich junge Menschen dafür entscheiden, aber die Festspielkarten sind billiger. Und keine Angst, Ihr werdet was mitbekommen. Auch wenn Ihr es vor Ort nicht gleich versteht und es seine Zeit braucht, um sich zu entfalten, aber es bleibt euch. Das Erlebnis, allein wenn sich ein Vorhang öffnet, wenn eine Musik erklingt, wenn überwältigend gesungen wird, dann greift das jeden an.
Die Tickets wurden für das kommende Jahr ja tatsächlich nur für das gut betuchte Publikum preislich angepasst. Wie kam es zu dieser Entscheidung?
Diese Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen. Aber wir sind in einer extrem angespannten Situation, wir haben eine Inflation, die so hoch ist wie nie zuvor. Wir machen das also nicht aus Jux und Tollerei, oder um Bühnenbilder aus Carrara-Marmor herstellen zu können. Sondern das Reinigungspersonal, der Tischler, um all diese Arbeitsplätze müssen wir uns kümmern, das ist unsere Verantwortung.
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